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Urian Klassifizierung: 430 Germanische Sprachen; DeutschDDC-Icon Klassifizierung: 235.4 Teufel (Dämonen)DDC-Icon Klassifizierung: 179.5 Blasphemie, Schimpfwörter, Obszönität in der gesprochenen SpracheDDC-Icon , ein scherzhaftes Schimpfwort, mit welchem man oft niedrige, unbedeutende Menschen bezeichnet, aber auch eine eben so scherzhafte Bennennung des Teufels. Sonst gebraucht man es auch von Leuten, die man irgendwo unvermuthet oder unerwünscht antrifft.

Urias, die Harnfistel.

Urias sinus Klassifizierung: 914.5 Italienische Halbinsel und benachbarte Inseln; ItalienDDC-Icon , ein Meerbusen in Apulien, der jetzt den Namen Meerbusen von Manfredonia führt, und bei welchem die Stadt Urium, das heutige Telle des Oro, liegt.

Uriasis. 1) Gleichbedeutend mit uresis, das Harnen. 2) Die Harnsteinkrankheit.

Ur=ich Klassifizierung: 212 Gottesfrage, Wege der Gotteserkenntnis, Eigenschaften GottesDDC-Icon (Urselbst), das ursprüngliche, erste, höchste Ich, höchste Selbst, -- d. h. Gott.

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Uricum, der Harnstoff.

Urikati Tirunal Klassifizierung: 394.26 FeiertageDDC-Icon Klassifizierung: 294 Religionen indischen UrsprungsDDC-Icon Klassifizierung: 203.6 Heilige ZeitenDDC-Icon , ein Fest des Gottes Krischna in Indien, im Monat August, beim Beginn des letzten Mondviertels. Während des Festes, welches neun Tage dauerte, wurde der erwähnte Gott in Procession durch die Straßen geführt. Dieses Fest wurde vorzugsweise von den Hirten begangen, und war dann zugleich mit demselben folgendes Spiel verknüpft: Man hängte an Hallen und Tempelthüren Cocusnüsse auf, welche die Hirten zu zerschlagen suchten, was ihnen aber dadurch sehr erschwert wurde, daß die Nüsse schnell immer wieder in die Höhe gezogen wurden.

Uril Klassifizierung: 540 Chemie und zugeordnete WissenschaftenDDC-Icon , wird nach Morin für Amid genommen.

Urim und Thumim Klassifizierung: 220 BibelDDC-Icon Klassifizierung: 296 Judentum DDC-Icon , Licht und Recht (siehe oben den Artikel Pfeil-IconUri), 1) zwei geheimnißvolle Worte auf dem Amtsschilde (Brustschilde) des Hohenpriesters der Juden zur Zeit des Tempels, welche, ein stummes Orakel, wenn sie von dem Erstern in außerordentlich wichtigen Fällen um Rath befragt wurden, Gottes Ausspruch und Willen kund thaten. In der Bibel heißt es (2. Buch Mose, Capitel 28, Vers 15): „Das Amtschildlein sollst Du machen nach der Kunst, wie den Leibrock von Gold, gelber Seide, scharlachen, rosinroth und gezwirnter weißer Seide.” Dann (an demselben Orte, Vers 28--30): „Und man soll das Schildlein mit seinen Ringen, mit einer gelben Schnur an die Ringe des Leibrocks knüpfen, daß es auf dem künstlich gemachten Leibrock hart anliege, und das Schildlein sich nicht von dem Leibrock los mache. Also soll Aaron die Namen der Kinder Israels tragen in dem Amtschildlein, auf seinem Herzen, wenn er in das Heilige gehet; zum Gedächtniß vor dem Herrn allezeit. Und sollst in das Amtschildlein thun Licht und Recht, daß sie auf dem Herzen Aarons seyen, wenn er eingehet vor dem Herrn, und trage das Amt <202, 152> der Kinder Israel auf seinem Herzen vor dem Herrn allewege.” -- 2) Urim und Thumim, ein scharfsinniges Gesetzbuch der Juden aus dem vorigen Jahrhundert, über alle Angelegenheiten des Mein und Dein. Der Verfasser war der weltberühmte Rabbi Jonathan, geboren zu Prag, gestorben als Rabbine zu Hamburg im Jahre 1713.

Urin Klassifizierung: 636.0838 Beseitigung tierischer AbfälleDDC-Icon Klassifizierung: 661 IndustriechemikalienDDC-Icon Klassifizierung: 616 Krankheiten DDC-Icon Klassifizierung: 612.4 Hämatopoetisches System, lymphatisches System, Drüsensysteme, HarnwegeDDC-Icon , Harn, ist ein aus dem Blute des Menschen (und aller rothblütigen Thiere) in den Nieren abgesonderter und von hier auf eigenem Wege aus dem Körper (aus der Harnröhre) gehender Ausleerungsstoff. Er träufelt nach und nach, wiewohl in unbestimmten Zeiträumen, in stärkerer oder geringerer Quantität durch die Harnleiter in einen eigenen Behälter, die Harnblase, in welcher er sich bis zu einer gewissen Menge ansammelt und dann durch seinen Reiz und durch die Spannung der Blafe einen Drang zur Ausleerung bewirkt, wodurch er dann, mittelst Ausflusses durch die Harnröhre, in einem Strome aus dem Körper sich ergießt. (Bei den Vögeln geht der Urin zugleich mit dem Darmkoth ab, da ihre Harnleiter nicht in einer besondern Blase, dagegen sich in den Endtheil des Darmkanals enden. Die beiden größten Vögel, der Strauß und der Kasuar, machen hiervon wiederum insofern eine Ausnahme, als sie Urin und Koth, jeden besonders, zu verschiedenen Zeiten entleeren. Bei Amphibien und Fischen erfolgt die Ausleerung des Urins ebenfalls zunächst in den Endtheil des Darms, obwohl mehrere derselben mit Organen versehen sind, die mit einer Harnblase Aehnlichkeit haben.) Der bei weitem größte Theil des ausgeleerten Harns, etwa neun Zehntheile, besteht aus Wasser, den größern Theil der in demselben aufgelösten Substanzen aber bildet der Harnstoff und eigene thierische in Alkohol theils lösbare, theils unauflösbare Materie; nur in geringer Quantität finden sich darin eigene Neutral<202, 153>salze: schwefelsaures Kali, schwefelsaures, phosphorsaures und salzsaures Natrum, phosphorsaures und salzsaures Ammonium, erdige, phosphorsaure Salze mit etwas Flußsäure, auch eine eigene Harnsäure. Diese Bestandtheile sind, ihrer relativen Menge nach, nach Umständen sehr verschieden; häufig gehen genossene Sommerfrüchte, Aepfel= und Kleesäure mit. Der häufige Genuß brausenden Biers oder auch der Gebrauch von Mineralwassern hat die Folge, daß sich auch reichlich Kohlensäure im Harn findet. Von genossener Fleischbrühe geht eine Menge in den Harn über, die sich als Osmazom ausscheiden läßt. Mehrere genommene Neutralsalze (mit Ausnahme von Salpeter) gehen, ebenfalls unverändert, zum Theil durch den Harn wieder ab. Einige Substanzen, besonders Erdbeeren, Spargel und Terpentinöl, theilen dem Harn einen eigenthümlichen Geruch mit. Die Harnabsonderung scheint, so viel die Forschungen ergeben haben, hauptsächlich dazu bestimmt zu sein, alle nicht assimilirbare flüssige Stoffe aus dem Körper für sich auszuscheiden, obgleich mehrere Bestandtheile des Urins organische Bildungen sind. Auch ist es bekannt, daß der Harn, welcher kurz nach dem Genusse von Getränken abgeht, weit wässeriger ist, als der, welcher nach völlig beendigter Verdauung aus dem Körper fließt, besonders des Morgens, nach dem Schlafe; er ist dann immer dunkel gefärbt. Ueberhaupt -- sagt Pierer in seiner ausführlichen Abhandlung über den Urin -- bietet die Harnabsonderung in den Nieren, da sie auch nach der Verschiedenheit der Lebenszustände sehr abweichend ist, mancherlei Probleme dar. So ist es auffallend, wie schnell nach gewissen Getränken, wie z. B. nach jungem Bier, oder nach nüchtern genommenem Sauerbrunnen, Drang zum Harnlassen erfolgt und reichlicher Harn in weit kürzerer Zeit abgeht, als man annehmen kann, daß <202, 154> das Getränk von dem Magen und Darmkanal aus durch Einsaugen in die Blutmasse aufgenommen, mit dem Blute in seiner Circulation theilweise zu den Nieren gelangt, hier als Harn abgesondert und durch die Harnleiter in die Blase abgeflossen sei. Man hat heimliche Harngänge angenommen, durch welche flüssige Stoffe unmittelbar aus dem Magen in die Harnröhre gelangen können aber solche sind anatomisch nicht nachweisbar. Es ist daher wahrheinlich, daß bloß vermöge einer erhöhten Thätigkeit der absondernden Gefäße in den Nieren, durch Nervenreiz angeregt, der von dem Magen aus, nach reichlich genommenen Getränken, unmittelbar anhebt, unverzüglich nach dem reichlichen Genuß solcher Getränke auch die stärkere Harnabsonderung erfolge. Uebrigens stehen Hautausdünstung und Harnabsonderung in einem gegenseitigen Verhältnisse, so daß, wo die erstere sparsam vor sich geht, wie in der Kälte, der Urin reichlicher, auch wässeriger abgeht, als im entgegengesetzten Falle. Auch lassen alte Personen und solche, die eine sitzende Lebensart führen, aus gleicher Ursache mehr Harn als junge und als Personen, die sich viel bewegen. -- Uebrigens greift die Urinabsonderung noch vielseitig in das animalische Leben ein. So erregen Stoffe, die durch besondern Reiz auf die Nieren die Lebensthätigkeit derselben anregen, auch den Geschlechtstrieb. Schrecken, so wie überhaupt Krampfzustände, haben die Absonderung eines blassen Harns zur Folge. Der gelassene Harn, der einige Zeit sich selbst überlassen wird, erleidet in kurzer Zeit wesentliche Veränderungen. Frisch gelassen, hat er einen kaum merklichen, nicht unangenehmen Geruch, auch einen, der milden, dünnen Fleischbrühe ähnlichen Geschmack und helle, citronengelbe Farbe. Aber schon während des Erkaltens fängt er gewöhnlich an, sich zu trüben und sich zu zersetzen, besonders an der Luft und unter einer <202, 155> warmen Temperatur. Zuerst bildet sich in der Regel eine weiße leichte Wolke, die nach und nach sich zu Boden setzt. Mit oder nach ihr entsteht ein krystallinischer Niederschlag, der auf dem Boden und an den Wänden des Gefäßes sich ansetzt. Zugleich beginnt ein chemischer Fäulnißproceß, der sich vornehmlich durch den eigenen ammoniakalischen Geruch des sich überlassenen Harns andeutet. Aus den entstandenen Krystallen läßt sich phosphorsaure Ammoniakalerde und harnsaures Ammonium ausscheiden. Der krystallinische Satz bildet sich in dem Harn gesunder Menschen nur in geringer Menge (in 16 Unzen etwa 4 Gran), die Krystalle aber ziehen den Farbestoff des Harns an und zeichnen sich, wenn sie sich gefärbt haben, durch dunkle, oft röthliche Farbe aus, besonders der Harn alter Leute und von Männern. (Sehr verschiedenartig ist der Harn der Thiere. Bei Thieren, die mehr von Pflanzen leben, hat er keine Harn= und Phosphorsäure, dagegen findet sich in ihm Benzoesäure; auch ist der frisch gelassene Harn bereits getrübt, besonders beim Rindvieh, daher solcher Harn bei Menschen in Krankheiten auch jumentöser Harn (urina jumentosa) genannt wird. Bei fleischfressenden Thieren aber findet sich in dem auch frisch gelassenen Harn schon Ammonium, daher der specifische Geruch des Harns mancher dieser Thiere, wie der Katzen, auch der Löwen und anderer Thiere aus dem Katzengeschlecht. Den Igeln dient ihr widerlich riechender Urin zur Vertheidigung.) Krankheiten verändern den Urin vielfach, besonders fieberhafte, wo er auch als Zeichen der Krankheit dient, obgleich die Erkenntniß daraus nicht so wichtig oder vielmehr als einziges und Hauptzeichen so sicher ist, als man dies hat geltend machen wollen und Charlatane noch häufig thun. Man sieht hierbei auf Farbe, Helligkeit und Trübheit, vorzugsweise auf Bodensatz. Auch die ge<202, 156>hemmte Gallen=Ab= und Aussonderung hat auf den Urin Einfluß. Bei Gelbsucht ist ein, auch Papier= und Leinwandstreifen gelb färbender Harn charakteristisch. Besonders ist der häufige und mannigfaltig veränderte Urinsatz oft in Krankheiten merkwürdig, wo er, besonders beim Ausgang fieberhafter Krankheiten, sich als kritischer Harn andeutet und, zumal wenn auch die Hautausdünstung dabei reichlicher ist, oft die völlige Lösung der Krankheit bewirkt. Meist ist er hier zugleich dunkel ziegelroth; doch kommen auch in Krankheiten weiße, gelbliche, rosenrothe, grüne, ja auch wohl blaue und schwarze Urinsätze vor. Wo überhaupt ein stärkerer Zufluß nach einem andern Organe hin ist, wie besonders bei Diarrhöen, ist der Harngang sparsamer, so auch bei krankhaften Ergüssen von wässerigen Stoffen in einzelnen Körpertheilen (bei Wassersucht), wo aber gegenseitig auch ein stärkerer Harnabgang das Einsaugen einer solchen Wasseranhäufung fördert, daher die Dienlichkeit harntreibender Mittel in solchen Fällen. Auffallend aber ist der ungewöhnlich starke Abgang von Harn, der unter besonderen Umständen eintreten kann, und der in einzelnen Fällen an' s Unglaubliche grenzt, so daß Personen in wenigen Tagen nicht allein mehr Urin, als die von ihnen genommenen Flüssigkaiten betrugen, ließen, sondern auch, ohne Verringerung des Gewichts des Körpers, oder wenigstens weit mehr als die etwaige Verminderung des Gewichts des eigenen Körpers betrug (bei der Harnruhr). Dergleichen ungewöhnlicher reichlicher Harnabgang, wenn auch in minderm Grade, kommt aber bei gewissen kränklichen Anlagen sehr häufig vor, ohne daß er beachtet wird, wobei offenbar mehr Harn gelassen wird, als der Betrag der genossenen Flüssigkeit ist, und der Körper auch nicht merklich abnimmt. In solchen Fällen leidet immer die Hautausdünstung; gegenseitig ist die Einsaugung von <202, 157> Feuchtigkeiten durch die Haut und unter dem Athmungsproceß eine erhebliche, ja es scheint sogar, daß durch die Lebensthätigkeit aus der Athmosphäre wässerige Stoffe in Elementartheilen dafür dem Körper zugeführt werden, worüber die pneumatische Chemie noch immer keine Auskunft zu geben vermag. Völlige Zurückhaltung der Harnabsonderung ist in wenigen Tagen tödtlich, daher auch bedeutende Nierenkrankheiten leicht einen tödtlichen Ausgang haben. Nur unvollkommen wird die mangelnde Harnabsonderung durch Schweiß mit harnartigem Geruch und Wasserergießung unter der Haut auf einige Zeit ersetzt. Ehemals wurde sowohl Menschen= als Thier=Harn als Arzneimittel gebraucht, eben so mehrere chemische aus demselben bereitete Mittel, wie Harngeist, Harnsalz und andere. -- Der Harn der landwirthschaftlichen Thiere ist für den Dünger von großem Vortheile, und wird daher auch vom Rindvieh, auch von Pferden, in einigen Jauchenlöchern und Jauchengruben gesammelt. Sonst wird auch der Harn vielfach für Manufacturen und Fabriken benutzt, wie zur Bereitung des Salmiaks, in Alaunsiedereien, zu mehrerer Gewinnung von Salpeter, zur Reinigung der Wolle, zur Bereitung der Orseille, zur Härtung des Eisens, zur Indigküpe, zum Ausmachen von Oel=, auch Eisen= und Tintenflecken, zur schwarzen Beize des Rauchwerks, zur Herstellung verschiedener Farben, besonders durch metallische Niederschläge, zur Tombakbereitung und anderen Dingen.

Urin=Aether Klassifizierung: 540 Chemie und zugeordnete WissenschaftenDDC-Icon (Aether urinae), ist eine Flüssigkeit, die man aus der Mutterlauge des Urins, nachdem dieselbe bis zur Trockenheit eingedickt und mit Schwefelsäure und Weingeist übergossen wurde, durch Destillation erhält, und die nach der Verschiedenheit der durch die Schwefelsäure freigewordenen Säure in den Harnsalzen ebenfalls verschieden ist, so daß der Urin bald <202, 158> mehr mit Essigäther, bald mehr mit Salz=, bald mehr mit Schwefeläther übereinkommt.

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