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Tiras Klassifizierung: 799.24 VögelDDC-Icon , Tyras, beim Jäger, ein großes viereckiges Netz oder Garn, womit das kleine Waidwerk: Hühner, Schnepfen, Wachteln, Lerchen etc. etc., gefangen wird. Es gehört hierzu, außer dem Netze oder Garne, ein gut abgerichteter Hühnerhund oder ein Falke. Zu dem Lerchenfange braucht man nur einen kleinen abgerichteten Falken, den man beim Aufstoßen der Lerche von der Hand sich aufschwingen läßt, so fällt sie bald und wird mit dem Tiras bedeckt. Bei Hühnern und Wachteln bedarf man eines Hundes, der sie aufsucht, und sobald er steht, so eilt man mit dem Tiras und überdeckt die Hühner etc. Hat man einen Falken bei dieser Jagd, der revirt, so halten sie besser, und es geht dann weit schneller, als mit dem Treibzeuge. Die beste Zeit zu dieser Jagd ist nach Jacobi auf den frisch abgeschnittenen Stoppeln. Ein Tiras, z. B. ein Wachtelgarn, wird auf folgende Weise spieglich gestrickt. Man fängt mit einer Masche an, und nimmt dann auf beiden Seiten jedesmal zu, bis der Tiras acht Klaftern breit ist, dann wird auf der einen Seite eine Masche ab= und auf der andern mit einer zugenommen, und so fort gestrickt, bis er sieben Klaftern hat. Hierauf wird wieder auf jeder Seite eine Masche abgenommen und fortgestrickt, bis es wieder eine Masche wird. Auf diese Weise bekommt der Tiras auf allen Seiten einen Saum von doppelten Maschen. Vorn wird eine Leine von 14 Ellen eingezogen, welche man so eintheilt, daß auf jeder Seite drei Klaftern übrig bleiben. Das Wort stammt aus dem Französischen tirer, Ital. tirare, ziehen, und bedeutet <185, 196> ein Zuggarn, weil es über das auf dem Felde befindliche Geflügel gezogen wird; daher auch tirassieren, decken oder fangen.

Tirate, s. Pfeil-IconTirade.

Tire-fond Klassifizierung: 610.28 Unterstützende Techniken und Verfahren; Geräte, Ausstattung, MaterialienDDC-Icon , bei dem chirurgischen Instrumentenmacher und Wundarzte, der Bodenzieher, ein Instrument, womit man versucht, ob sich die Scheibe des Hirnschädels, die der Trepan ausschneidet, bewegen läßt, und der Knochen bald durchgeschnitten sey. Es ist eine doppelte Holzschraube, die vorn zwei Spitzen hat, womit man die Scheibe in dem Loche, welches der Persoratio gebohrt hat, ergreift, und zu heben sucht.

Tire-poil Klassifizierung: 671.7 Veredeln und Oberflächenbehandlung von Metallen; Metallbeschichtung von NichtmetallenDDC-Icon , ein Französischer technischer Ausdruck, welcher heißt, dem Golde eine Farbe geben, und das Silber mit Scheidewasser weiß machen.

Tirer la langue Klassifizierung: 685.1 Herstellung von Sattel- und ZaumzeugDDC-Icon Klassifizierung: 636.1 Einhufer; PferdeDDC-Icon , beim Roßhändler, wenn ein Pferd die Zunge streckt und zum Maule heraushängen läßt, welches nicht nur schlecht aussieht, sondern auch schädlich ist, indem in den warmen Sommertagen sich der Staub an die Zunge legt, den Mund trocken und das Pferd ganz matt und kraftlos macht. Um nun dieses zu verhindern, läßt man von Draht einen kleinen Säckel machen, befestiget denselben an das Mundstück, damit es die Zunge im Beutel halten muß. Diese Maschine verfertiget der Sporer, obgleich sie nicht Allen bekannt ist, da sie nicht oft vorkommt.

Tirer à la main Klassifizierung: 798.2 ReitkunstDDC-Icon , wird beim Bereiter von einem hartmäuligen Pferde gefagt, welches in den Zaum fällt, und dadurch die Faust des Reiters beschwert, daß er gleichsam des Pferdes Kopf tragen muß. Wenn z. B. ein hitziges Pferd auf die Faust dringt, so muß man es durch das Spacissiren besänftigen und öfters zurückziehen; geschieht es aber wegen der Steife des Halses und der Schultern, so muß man es mit der Candare und dem Schleifzügel biegsam und gelenkig machen.

Tiresias Klassifizierung: 292 Religion der Antike (Griechische und römische Religion)DDC-Icon Klassifizierung: 201.3 Mythologie und mythologische GrundlagenDDC-Icon , in der Mythologie, ein Sohn des Eueres <185, 197> und der Nymphe Chariklo, vom Geschlechte des Spartaners Udaeus. Er war blind und als Wahrsager berühmt. Wegen seiner Blindheit erzählt man mehrere Ursachen. Nach Einigen soll er den Menschen die Geheimnisse der Götter verrathen haben, und deshalb ließen sie ihn erblinden. Nach dem Pherecydes soll Minerva ihn im Zorn geblendet haben, weil er sie nackt beim Baden mit seiner Mutter, der Chariklo, in der Hippocrene gesehen habe. Diese betrübte sich sehr über das Unglück ihres Sohnes. Um sie nun zu trösten, und aus Liebe zu ihrer Favoritin, der Chariklo, machte Minerva ihren Sohn, den Tiresias, zum ausgezeichnetsten Wahrsager, verlieh ihm auch, aus dem Fluge der Vögel die Zukunft zu entziffern, die Sprachen der Thiere zu verstehen, und gab ihm einen Stab, welcher ihn immer auf dem rechten Wege erhalten, und stets zum Führer dienen sollte, als wenn er sehend wäre; daß er ferner lange leben, und nach seinem Tode der Einzige im Besitze der Fähigkeit seyn sollte, die Hölle zu besuchen, wo er eine ehrenvolle Aufnahme vom Pluto finden würde. Dabei bedeutete sie aber der Chariklo, daß es ein unwiderrufliches Gesetz des Schicksals sey, daß alle diejenigen, welche einen Gott, ohne seine Erlaubniß, zu sehen sich erkühnten, für diese Verwegenheit auch hart bestraft würden. -- Dann soll Jupiter mit der Juno einst einen Streit gehabt haben, den Tiresias zu Gunsten Jupiters entschied, und deshalb habe ihn Juno seines Gesichts beraubt. Nach dem Hesiodus soll Tiresias auch die Umwandlung in das zweite Geschlecht erfahren haben; denn er traf einst auf seinem Wege zwei ineinander geschlungene Schlangen an, die er mit seinem Stabe zu trennen suchte, und wurde in ein Weib verwandelt, in welcher Verwandlung er sieben Jahre gelebt haben soll, dann sey er zufällig wieder auf diese Schlangen gestoßen, und bei der Berührung mit seinem Stabe sey er wieder Mann gewor<185, 198>den. Er erreichte ein hohes Alter, und nach dem Hyginus soll Jupiter ihm ein Alter von siebenmal so lange, als das gewöhnliche, verliehen haben. Er fand seinen Tod am Fuße des Berges Telphosa in Böotien, wo er aus einer Quelle trank, deren Wasser ihm schädlich war. Proserpina soll auch noch seinem Schatten die Gabe der Weissagung bewilliget haben, und sein Orakel war zu Orchromenus. Mehreren Helden des Alterthums sagte er ihre Schicksale voraus, und besonders geschah dieses dem Ulysses, als er in die Unterwelt kam.

Tiretaine Klassifizierung: 677 Textilien DDC-Icon , die Benennung eines Französischen Zeuges, dessen Aufzug gemeiniglich von Leinen oder Hanf, und der Einschlag von Wolle ist, zuweilen besteht er auch ganz aus Wolle. Man hat groben und feinen, einfarbigen und gestreiften, geköperten und ungeköperten, und alle Arten liegen eine halbe Französische Elle breit. Die in Poiton gemacht worden, sind halb aus Hanfen=, halb aus Leinen= und halb aus Wollen=Garn, auf verschiedene Art und von verschiedenen Farben gewebt, und ziemlich fein. In einigen Departements nennt man sie auch Berluche oder Breluche, in andern heißen sie wieder Belinge, Poulangie, auch Büre. Die zu Reims gemacht werden, sind größtentheils von Wolle und ohne Köper, nach Art der Droguets und gewalkten Etamine gewebt, leicht und fein. Sie gehörten zu Ende des verwichenen Jahrhunderts zu den Modezeugen, werden aber jetzt in Frankreich nur noch selten gewebt, und wo sie in den angeführten Ort gewebt vorkommen, da führen sie einen andern Namen.

Tirones Klassifizierung: 392.15 Bräuche im Zusammenhang mit Erlangung der VolljährigkeitDDC-Icon Klassifizierung: 305.242 Junge ErwachseneDDC-Icon Klassifizierung: 937 Italienische Halbinsel und benachbarte Gebiete bis 476DDC-Icon , bei den Römern, diejenigen jungen Leute auf dem Gerichtshofe, die ihr siebzehntes Jahr erreicht, und nach der angelegten Toga virili nun auch hier erscheinen und darlegen konnten, was für Kenntnisse sie sich in der Schule von der Rhetorik oder Beredsamkeit und der Jurisprudenz oder den Rechten erworben hatten. <185, 199> Ein junger Mann, der dieses Alter erreicht hatte, wurde das erste Mal von einem angesehenen Manne, gemeiniglich von einem gewesenen Bürgermeister dahin geführt, oder auch wohl, nachdem der Rang oder Stand der Eltern war, von dem Kaiser selbst; auch geschah es von seinem Vater, wobei ein großes Gastmahl deshalb angestellt und dem gesammten Volke ein Geschenk (Congiarium), den Soldaten aber einen Sold oder eine Löhnung (Donativum) gegeben wurde; und geschah dieses nicht, so wurden doch die guten Freunde und Clienten zusammen gebeten; denn man hielt es dem Jünglinge für nachtheilig, wenn er ohne alles Gepränge dahin kam. -- Dann hießen auch Tirones die jungen Leute, die mit in den Krieg zogen, wenn sie auch ihr siebzehntes Jahr noch nicht erreicht, und daher noch nicht zur Fahne geschworen hatten; denn ehe dieses geschehen war, durften sie sich nicht vor dem Feinde blicken lassen. Sie behielten diesen Namen auch noch einige Zeit, nachdem sie schon den Soldateneid (Sacramentum militiae) geleistet hatten, und also noch neu eingeschriebene Soldaten waren.

Tirse Klassifizierung: 597.92 Chelonia (Schildkröten)DDC-Icon , Trionyx aegyptiacus, eine Art der Knorpelschildkröte, welche 3 Fuß lang, braun, und mit hellen Flecken verziert ist. Sie kommt im Nil vor, und frißt die jungen Krokodile, wenn sie aus dem Eye kriechen.

Tisane Klassifizierung: 641.563 Kochen aus gesundheitlichen, das Erscheinungsbild betreffenden, aus persönlichen GründenDDC-Icon Klassifizierung: 615 Pharmakologie und TherapeutikDDC-Icon , s. Pfeil-IconPtisane, Th. 118, Pfeil-IconS. 459. Die Tisanen werden sehr verschieden in der Bereitung angegeben, je einfacher deren Zusammensetzung aber ist, um so angenehmer und vortheilhafter sollen sie dem Genießenden seyn. Hier noch eine Zubereitung dieses Getränks, die sehr empfohlen wird. Man koche einen Theil Gerste in zwanzig Theilen Wasser, bis die Gerste quillt, und ungefähr der dritte Theil des Wassers eingesotten ist; schütte dann einige Loth Korinthen oder kleine Rosinen, die man vorher mit warmem Wasser abgebrühet hat, damit sie recht klar erscheinen, auch Zimmet und Citro<185, 200>nenschalen, oder auch Süßholz, Sauerampfer und andere Kräuter hinein, filtrire es durch Löschpapier, sobald das Getränk den Grad des Auszugs erreicht hat, den es haben muß, gieße es auf Flaschen, und halte solche voll. Man kann auch eine geröstete Brodrinde oder eine Hand voll gebackene Kirschen hineinthun. Will man die Tisane mehr zum medizinischen Gebrauche einrichten, so menge man etwas Cichorienwurzel, Sassafras oder auch Sassaparille hinein, und lasse es damit kochen.

Tisch Klassifizierung: 749 Möbel und MöbelzubehörDDC-Icon Klassifizierung: 398.9 SprichwörterDDC-Icon Klassifizierung: 430 Germanische Sprachen; DeutschDDC-Icon Klassifizierung: 684.13 Stühle und TischeDDC-Icon , Mensa, Fr. und Engl. Table, in der Sprachkunst, nach Adelung, 1) ein erhöhetes Blatt oder eine ebene Fläche von glattem Holze, auf einem Gestelle von vier, zwei oder nur einem Fuße ruhend, vor welchem man stehend oder sitzend allerhand Geschäfte darauf vornehmen kann. Sowohl nach seiner Form und seiner Masse oder seinen Bestandtheilen, als auch nach seinem Gebrauche, führt er verschiedene Benennungen, als: Aufschlagetisch oder Klapptisch, runder oder eckiger Tisch, hölzerner, Marmor=, Schiefer= und Metalltisch, Pfeilertisch, Spiegeltisch, Rechentisch, Schreibtisch, Werk= oder Arbeitstisch, Drucktisch, Meßtisch, Waschtisch, Betttisch, Rolltisch, Schenktisch, Spieltisch, Speisetisch oder Eßtisch, welcher auch oft nur der Tisch schlechthin genannt wird, Putztisch, Tassentisch, Kaffee= oder Theetisch, Küchen= oder Anrichtetisch, Kredenztisch, Nebentisch, Nachttisch, Feldtisch, Nähtisch etc. etc. Sich an den Tisch setzen; vor dem Tische stehen, sitzen. Jemanden unter den Tisch stecken, im gewöhnlichen Leben, seiner mächtig werden; ihn unter den Tisch trinken, ihm so zutrinken, daß er niedersinkt. Unter den Tisch sinken, beim Vollgenuß des Weins, geistigen Wassers etc. Wenn von einem Speise= oder Eßtische die Rede ist, so wird dieses Wort nur von den <185, 201> gewöhnlichen kleinen Tischen für eine häusliche Familie mit ein Paar Freunden gesagt; denn ein größerer Tisch, der noch seine Schieber erhält, heißt eine Tafel. -- 2. Figürlich. (1) Die Handlung des Speisens vor einem Tische, ohne Mehrzahl, wo es auch nur von dem Speisen kleiner häuslicher Gesellschaften oder geringerer Personen üblich ist, zum Unterschiede von der Tafel, welches in eben diesem Verstande theils von feierlichen Mahlzeiten, theils von vornehmen Personen gebraucht wird. Es wird hier nur ohne Artikel gebraucht. Sich zu Tische setzen, um zu speisen; zu Tische gehen; noch bei Tische seyn oder sitzen; vom Tische aufstehen; über Tische, während der Mahlzeit. Ueber Tische wollen wir weiter davon reden. Bis auf den Abend bei Tische sollst du Zeit haben (Gell.); zu Tische, nicht zu Tische kommen, nicht zur gewöhnlichen Mahlzeit; vom Tische wegbleiben; nach Tische wollen wir davon reden; er kam noch vor Tische; zu Tische läuten; Jemanden zu Tische rufen; Jemanden zu Tische laden, bitten. Er wollte mich zu Tische behalten. Machen Sie, daß wir bald zu Tische kommen (Gell.). Bei Jemanden zu Tische bleiben. Der Tisch des Herrn, in der Deutschen Bibel, das Abendmahl, welches im gemeinen Leben auch Gottes Tisch genannt wird. Zu Gottes Tische gehen, edler zum Tische des Herren. (2) Die gewöhnliche Handlung des Speisens, mit Inbegriff der Speisen, wo es gewissermaßen als ein Collectivum und gleichfalls ohne Mehrzahl gebraucht wird. Der Mittagstisch, der Abendtisch. Einen guten Tisch führen, gut speisen. Bei Jemanden an den Tisch gehen, gewöhnlich bei ihm speisen; den Tisch bei ihm haben; freien Tisch bei Jemanden haben; den Tisch bezahlen; Jemanden den Tisch aufsagen, nicht mehr bei ihm speisen wollen. Von Tisch <185, 202> und Bett geschieden seyn. Von vornehmen Personen wird auch hier das Wort Tafel gebraucht. -- (3) In dem Worte Nachtisch wird es auch für eine gewisse Art Speisen gebraucht. S. den Art. Pfeil-IconNachtisch, Th. 100, Pfeil-IconS. 233. Nachtafel ist in diesem Verstande nicht eingeführt. -- Nach Adelungs Vermuthung soll Tisch, wenn es nicht mit dem Lateinischen Discus, welches eine jede Platte oder runde Scheibe bedeutet, von einem gemeinschaftlichen Namen herkommt, doch wahrscheinlich aus demselben entlehnt seyn, indem das Schwed. Disk und das Engl. Dish, so wie das Lateinische, noch jetzt einen Teller bedeuten. Nach der ältesten Art zu speisen, saß jeder Speisende allein, und hatte eine runde oder viereckige Scheibe vor sich liegen, welche ihm die Stelle sowohl eines Tisches, als auch einer Schüssel und eines Tellers vertrat. Bei der Einführung einer größeren Bequemlichkeit, blieb der Name den Tischen und Tellern, aber auch der Fläche, worauf sie gesetzt werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach soll das Wort Tisch vor Ottfrieds Zeiten nicht im Deutschen bekannt gewesen seyn; denn in dem Salischen Gesetze kommt dafür Bood, Bind, Bett, welches aus der ältesten Art zu speisen, erklärt werden muß, und bei dem Kero Mias vor, welches Letztere zu dem Lateinischen Mensa gehört.

Der Tisch ist in der Haushaltung ein unentbehrliches Hausgeräth, welches bei dem Höchsten oder Vornehmsten und Niedrigsten, Reichsten und Aermsten vorkommt, und in mancherlei Gestalten, wenn auch die eigentliche Form, ob rund oder eckig, die glatte Fläche des Tischblattes bleibt, nur daß diese Fläche entweder glatt von Holz gelassen, wie sie der Tischler herstellt, oder angestrichen, gebohnt oder polirt wird, welches Alles darauf ankommt, zu welchem Gebrauche der Tisch dient, als Eß= oder Speise=, Arbeits= oder Putztisch, weil der Tisch allerlei Verrichtungen darauf vor<185, 203>zunehmen bestimmt ist, und hieraus auch seine Unentbehrlichkeit hervorgeht. Man hat auch Tischplatten von Marmor, Glas (Spiegel), Gyps und Metall, von Holz mit Wachsleinen überzogen. Das Untergestell, Tischgestell, hat vier, drei und zwei Füße, auch eine Säule. Die Füße bestehen aus Ständern und Schwingen; man findet auch ausgeschweifte Füße, z. B. Geißfüße oder Rehfüße, deren Gestalt, bei einer geringeren Schwere, auch Bequemlichkeit verschafft, indem man beim Sitzen vor einem solchen Tische die Schenkel bequem darunter stecken kann, wegen der ausgeschweiften Füße. Man verfertiget aus an einem Ende geschlitzten zusammengesetzten Rahmen gebrochene Tischfüße, woraus Feldtische entstehen, zu mehrerer Befestigung haben diese Rahmen schräge Kanten. Man nennt solche Füße ein Kreuz. Von beiden Seiten streben sie an kleine unter dem Tischblatte angebrachte Einschiebeleisten. Eine andere Art gebrochene Füße besteht aus vier Rahmstücken, die man von jeder Seite in sich selbst hineingehen läßt; wenn man sie auseinander legt, werden sie mit einem flachen Haken hinter dem mittelsten Gewinde festgehalten. Die viereckigen Tische haben in dem Untergestelle gewöhnlich Schubkasten. um Wirthschaftsgeräthe etc. darin aufzubewahren; diese laufen in Nuth und Feder, und werden vermittelst eines Ringes oder eines Knopfes herausgezogen. Man hat breite und schmale Tischkasten, je nach dem Gebrauche. Die beste Form eines eckigen Tisches ist, wenn die Platte 3 Fuß lang, 2 Fuß und 2 Zoll breit, und von der Erde 2 1/2 Fuß hoch ist, und eine Dicke von 3/4 bis 1 Zoll hat, das heißt, auf einem Gestelle von 4 Füßen ruht, das diese Höhe hat, welches man als das Höchste, um jede Verrichtung bequem auf dem Tische vorzunehmen, betrachten kann; sonst hat man sie auch 1 bis 1 1/2 Zoll niedriger, wie z. B. die Schreibtische, woran man sitzt und schreibt, weil es hier wieder auf die Höhe des Ses<185, 204>sels oder Stuhls ankommt, der auch seine einmal abgemessene Höhe hat, die nur, wenn man ihn nach eigener Angabe besonders anfertigen läßt, eine Aenderung erleidet. Die runden auf einem Fuße stehenden Tische, die sogenannten Säulentische, weil das Gestell eine runde oder sechseckige Säule bildet, worein drei ausgeschweifte Füße vermittelst eines Grads eingeschoben worden, haben 3 Fuß im Durchschnitte oder Durchmesser der Platte, größere 3 Fuß 1 1/2, 2, 3 bis 4 Zoll, das Untergestell oder der Fuß beträgt hier die oben angeführte geringste Höhe. Dieses sind nun diejenigen Tische, die man gewöhnlich, ihrer Form nach, in den Zimmern oder Stuben antrifft, und die man zum Speisen, Kaffee= und Theetrinken und zu anderen Verrichtungen gebraucht. Hiervon weichen die übrigen Tische, aber nicht in Hinsicht ihrer Höhe, sondern in Hinsicht ihrer Länge und Breite ab, wie z. B. die Arbcitstische in den Fabriken, die Schultische, Küchentische, Toiletten= und Nähtische, Nippestische etc. etc., wie sie schon oben angeführt worden, indem sie weit länger und schmäler oder breiter, oder kürzer und schmäler, je nach den Verrichtungen, wozu sie bestimmt sind, sich vorfinden. -- Der Klapptisch, Anschlage= oder Aufschlagetisch (hierzu gehören auch die modernen runden und eckigen Tische mit einer Säule), wie er noch aus älterer Zeit vorkommt, besteht aus einer länglich=viereckigen Platte, die auf vier gedrechselten (à la Rococo) oder auch nur einfachen Füßen, gleich einem Rahmen, ruht; zu beiden Seiten derselben sind mittelst Charniere oder Gewinde, der Länge der Platte nach, halbrunde Platten oder Klappen befestiget, die herabhangen, und mittelst eines eingeschobenen Fußes, der herausgezogen wird, aufgeklappt werden können, so daß der Tisch mit diesen beiden Klappen eine ovalrunde Form erhält. Die modernen runden und eckigen Tische, mit einem dreiständerigen Fuße, oder einem Fuße oder Säule mit Kasten, worin derselbe ruht, und <185, 205> dem Ganzen Festigkeit im Stehen giebt, werden mittelst eines Drückerschlosses, welches an der Rückseite der runden Platte sitzt, und dessen Riegel in die Brücke des Fußes oder der Säule geht oder greift, aufgeklappt, indem man den Riegel zurückzieht und dadurch die Platte, die an der Brücke von der andern Seite durch zwei Angeln oder runde Zapfen, die sich in den Zapfenlöchern zweier unter dem Tischblatte mit eisernen, sogenannten Holzschrauben angeschraubten Leisten bewegen, befestiget ist, in die Höhe oder an den Fuß klappen kann, so daß sie in einen Winkel des Zimmers oder auf die Seite gestellt werden können, und wenig Raum einnehmen. Das Tischblatt muß 1/4 Zoll aus der Mitte zu stehen kommen, damit es, wenn der Tisch aufgeschlagen ist, lothrecht stehe. Die eckigen Tische haben auch oft Einschiebe= oder Ausziehebretter. Die Ersteren werden zwischen zweien Tischen von gleicher Höhe und Breite zu beiden Seiten mittelst zweier Hölzer in der Stärke von einer Elle, die zu beiden Seiten an den Schieber befestiget sind, in die beiden Löcher der Tischgestelle eingeschoben, so daß die beiden Tische durch diesen Schieber in der Mitte, um einen Platz zu beiden Seiten verlängert werden. Hat man nun drei Tische von gleicher Höhe, deren Gestelle mit solchen Löchern versehen sind, so kann man sie durch zwei Schieber, um vier Plätze vergrößern, so daß an drei Tischen zwölf Personen spüeisen können, wenn nämlich die Tische die oben, Pfeil-IconS. 203, angeführte Größe haben. Bei den Andern werden die Schieber, die sich schon an den Tischen befinden, herausgezogen, und durch einen Fuß unterstützt, wie bei den Klapptischen. Ein solcher Tisch besteht aus einem Fußgestelle von vier aufrechten Füßen und vier Schwingen, und zweien über einanderliegenden Tischblättern. Vermittelst der an den kurzen Schwingen angebrachten Zapfen wird das Fußgestell sehr dauerhaft gemacht; denn in den Ecken werden Stücke angeleimt, welche eben <185, 206> so stark seyn müssen, als die Schwingen schwächer wie die Füße sind. Ueber dieses Fußgestell kommt ein Brett, die Brücke genannt, welches mit hölzernen Nägeln angenagelt, und damit es sich nicht werfe, mit Anstoßleisten versehen ist. An das obere Blatt werden zwei Zapfen, so dick als die Stollen vor den Schwingen vorstehen, angebracht, und in der Brücke die Zapfenlöcher gemacht, so daß die Zapfen auf= und niedergehen. Das Unterblatt besteht aus zweien an die Brücke anstoßenden Theilen, in welchen zwei Einschiebeleisten angebracht werden, welche so lang seyn müssen, daß sie an die Schwingen anstoßen, und wenn beide aufgezogen sind, noch übereinander liegen. Damit nun bei dem Herausziehen des untern Blattes das obere unbeweglich bleibe, wird bei dem Absetzen der Einschiebeleisten vorn die Dicke des Blattes, und hinten am Blatte die doppelte Dicke angestochen; dann schräg weggestoßen. Die Leisten müssen dicht an den Zapfen des Oberblattes liegen und gut gegen einander laufen. Wenn diese Arbeit gut verrichtet ist, so liegen die beiden Blätter, wenn die Einschieber herausgezogen worden, in einer geraden Fläche und so fest aneinander, daß der Tisch, dessen beide Theile nun ein Ganzes ausmachen, ohne Gefahr von einem Orte zum andern getragen werden kann. -- Man hat auch Aufschlagetische, wo die Platte an der Wand befestiget ist, wenn nämlich ein Zimmer sehr klein seyn sollte, und man nicht gut einen Tisch zum Essen etc. darin stellen kann. Hier wird nun die Platte, die einen beweglichen Fuß hat, an die Wand gelegt, indem sie daran mittelst ein Paar Bänder befestiget ist, so daß sie beweglich bleibt, und auf= und niedergeklappt werden kann. Beim Niederklappen steht sie auf dem Fuße, und kann zum Essen etc. benutzt werden, beim Aufschlagen oder Aufklappen an die Wand, wird sie mit einer Kramme gehalten, so daß sie nicht niederfallen kann. Dergleichen Tische hat man auch in den Rollkammern, <185, 207> um das Zeug darauf zu legen, wenn es unter die Rolle gebracht wird, und daraus wieder zurückkommt. -- Bei den zweifüßigen Tischen wird die Tischplatte an die Wand gelehnt und befestiget. Diese Tische (Consoletische), kommen nur noch hin und wieder vor, und haben Geiß= oder Rehfüße mit mancherlei Verzierungen am obern Gestelle. Befestiget man sie unter einem Spiegel oder Trümeau, so nennt man sie auch Spiegeltische. Das Gestell wird mit einer dünnen Marmorplatte belegt, auch mit einer Spiegelplatte oder mit einer gebeizten und gebohnten, oder mit einer weiß lackirten Holzplatte, und mit Goldleisten eingefaßt; das untere Gestell wird mit Eisen an die Wand befestiget. Diese Tische werden als Prunktische leer gelassen, nicht mit Nippesgegenständen belegt oder besetzt. -- Die dreifüßigen Tische, deren Gestell drei Füße, gewöhnlich Geiß= oder Rehfüße, besitzt, haben auch eine dreieckige Platte von Marmor oder Holz, wie die Spiegeltische, und sind so eingerichtet, daß man sie in eine Ecke des Zimmers setzen kann, wie die Eckspinden, welchen Dienst sie auch ausfüllen, indem man werthvolle Gegenstände, wie geschliffene Gläser, bemalte und vergoldete Tassen etc. darauf setzt. Auch das Gestell hat zwischen den Füßen mancherlei Verzierungen. Diese Tische sind jetzt aus der Mode gekommen, indem man dafür die Eckspinden einführte, die viel mehr leisten, als diese Tische, und ein sehr geschmackvolles Möbel abgeben, wenn sie gut gearbeitet sind. Statt dieser dreieckigen Tische hat man auch die oben beschriebenenen Säulentische zum Aufklappen, die auch keinen Raum einnehmen. -- Die Schreibtische sind große zum Schreiben oder zum Studieren bestimmte Tische; gewöhnlich wird eine Saffianhaut darauf geleimt, oder grünes Tuch, das heißt, die Platte wird damit überzogen, und der Ueberzug macht mit der Einfassung eine nämliche Fläche. Man versieht sie mit Schubkasten, welche über Laufleisten gleiten, woran eine <185, 208> Feder oder vorspringende Leiste angebracht ist, und unterscheiden sich dadurch von denen, die in Nuth und Feder laufen. Zuweilen haben diese Schreibtische einen Blindboden; man theilt sie nämlich durch kleine Zwischenwände in verschiedene Abtheilungen. In diesen Schreibtischen bringt man auch Schiebetafeln an, die man herausziehen kann. Man versieht sie mit Schriftenfächern, welche ein besonderes Behältniß ausmachen, das man abnehmen, und unter dem Tische mit durchgesteckten Schraubenbolzen befestigen kann. Man verziert sie mit Geländerdocken, deren Zwischenräume von kleinen Fußgestellen begränzt sind. Die verschiedenen Theile der Geländerdocken sind der Fuß, der Rumpf, und der Hals. Der untere Theil des Rumpfes wird der Bauch genannt. Die Platte eines guten Schreibtisches enthält 3 1/2 Fuß Länge und 2 1/2 Fuß Breite. Die Höhe des Gestelles bis zur Platte kann 2 Fuß 4 Zoll betragen. Da ein solcher Tisch gewöhnlich zur Seite des Fensters an die Wand gestellt wird, so erhält die hintere Seite desselben an der Wand das Gestell oder den Aufsatz zur Aufbewahrung der Briefe und der andern kleinen Schriften, als Rechnungen, Quittungen etc. etc. Dieses Gestell, welches 2 Fuß 10 Zoll hoch seyn, und die Länge des Tisches haben kann (die Tiefe kann etwas über 6 Zoll betragen), hat so viele offene Fächer, als Buchstaben im Deutschen Alphabete sind, und darunter auch einen langen Kasten mit zwei Knöpfen zum Aufziehen, worein man reines Schreibpapier, Federn, Siegellack, Oblaten, Bleystifte etc. etc. legen kann. Jedes offene Fach erhält einen Buchstaben des Alphabets, also die Buchstaben von A bis Z, welche, auf Papier geschrieben, mit Kleister darüber geklebt werden, so daß man gleich nach dem Namen die Briefe, Rechnungen etc. finden kann, die man hineingelegt hat. Das Untergestell besteht aus vier starken, jedoch zierlichen Füßen, und hat, nach dem Verhältnisse der Länge der Platte, zwischen <185, 209> den Füßen einen langen Schubkasten, der in Nuthen läuft, und mit einem Schlosse versehen ist, um Gegenstände von Werth, Obligationen und andere wichtige Papiere hineinzulegen und zu verschließen. So weit die Platte frei von dem Aufsatze ist, kann man sie mit grüner Wachsleinwand überziehen, oder auch mit grünem Tuche, um bequemer darauf schreiben zu können. Dieses Wachstuch oder Leinen wird nun mit einer Einfassung umzogen. Walzenbüreaux werden vermittelst eines zirkelrunden Blattes verschlossen, das aus einer Menge an einander geleimter schmaler Stücke zusammengesetzt ist. Man läßt dieses Blatt in einer bogenförmigen Nuth laufen. Die Sekretaire dienen zugleich als Schreibtisch und verschlossener Schrank; am Obertheile ist eine Klappe, welche in einer horizontalen Lage gehalten wird, entweder durch zwei Schieber, die man unter derselben herauszieht, oder vermittelst eines Hakens, welcher in das Innere des Gestelles eingreift, oder auch mit einer gebogenen Schiene, die hineingelassen wird. Unter dem Tischblatte wird ein Behältniß angebracht, der Keller genannt, um Kostbarkeiten darin zu verschließen. -- Die Ladentische der Kaufleute, Buchhändler, Eisenwaarenhändler, Apotheker etc. etc. in den Gewölben oder Läden sind lange hölzerne Tische, deren Platte auf einem Gestelle ruht, das zu drei Seiten mit Holzwänden umschlossen ist, und nur die dem Verkäufer zugekehrte Seite ist offen, und mit Schubkasten und Fächern versehen, um theils noch Waaren, theils andere zum Handel nöthige Geräthschaften aufzubewahren. Der mittlere Schubkasten gleich unter der Platte ist zur Einnahme oder Aufnahme des Geldes bestimmt, der täglichen Loosung, und ist in mehrere Fächer abgetheilt, wozu durch die Tischplatte kleine mit Messing ausgefütterte Löcher führen, gewöhnlich zwei, zum Courant und zur Scheidemünze. Dergleichen Tische sind übrigens zu bekannt, um sie hier noch näher beschreiben <185, 210> zu wollen. -- Der Zahltisch oder Zähltisch bei den Kaufleuten, Banquiers etc. ist eine in Holz gefaßte Marmorplatte, die gewöhnlich auf zwei kleinen Spinden ruht, die darunter so angebracht sind, daß sie so viel Raum zwischen sich lassen, daß man bequem vor dem Tische sitzen, und Geld darauf zählen kann, weil beim Sitzen der hervorstehende Theil der Beine gerade zwischen die Spinden kommt. Die Spinden oder Spindchen haben die Höhe des Untergestelles der Schreibtische, sind von festem Holze dauerhaft gearbeitet, und besitzen eine fest eingelassene Thür, mit einem guten Schlosse versehen. Die darin angebrachten Fächer dienen zur Aufbewahrung des Geldes, indem die Geldrollen darin aufgestellt sind. Man hat auch als Untergestell dieser Tische blos vier Füße und einen Schubkasten, welcher in Nuthen läuft, und zur Aufbewahrung des Papiers, des Siegellacks, des Petschaftes, und des Bindfadens dient, welche Gegenstände zum Einpacken des Geldes gebraucht werden. Auch zwischen den Spinden läuft ein schmaler Schubkasten, der zu diesem Behufe dient. -- Die Schultische sind lange Platten von 8 bis 9 Fuß, und 2 1/2 Fuß Breite, die auf einem Rahmgestelle ruhen. Dergleichen Tische findet man auch in den Gerichtssälen, Gerichtsstuben, Kanzleyen etc., nur sind hier die Platten mit grünem Tuche überzogen. Die Tische in den Sessionszimmern haben große runde Platten, mit grünem Tuche überzogen oder behängt, die, nach der Größe des Tisches, auf mehreren Füßen ruhen. -- Der Backtisch ist ein in der Küche gebräuchlicher Tisch, an dem drei Seiten mit einem Rande, 6 Zoll hoch, versehen sind, welcher an Höhe nach vorn abnimmt. -- Die Speisetische sind die oben, Pfeil-IconS. 203, angeführten Tische, mit, und ohne Schieber und Klappen. -- Der Küchentisch ist ein gewöhnlicher viereckiger Tisch auf vier Füßen, mit einem Schubkasten, worauf man Verschiedenes verrichtet, was in der Küche gemacht oder berei<185, 211>tet wird; s. unter Pfeil-IconKüche, Th. 54, Pfeil-IconS. 294. In großen Küchen hat man längere Tische, die sogenannten Anrichtetische; s. den angeführten Theil, Pfeil-IconS. 294. -- Die Nähtische sind kleine viereckige oder runde Tische, mit einem, auch mit vier Füßen, und einer dünnen, zierlichen Platte, woran die Damen oder Frauen und Jungfrauen am Fenster nähen, indem sie solchen vor sich stehen haben, und daran das Nähpult schrauben, woran sie das Nähzeug anstecken können. Er hat einen Schubkasten, um darein die zum Nähen nöthigen Geräthschaften zu legen. -- Der Putztisch, Toilettentisch, ist schon unter Pfeil-IconNachttisch, Th. 100, Pfeil-IconS. 305 u. f., angeführt worden. -- Die Gueridons oder Leuchtertische sind kleine zirkelförmige auf einem Pfeiler ruhende Tische. -- Die Spieltische, zu den Kartenspielen, sind schon unter Pfeil-IconSpieltisch, Th. 158, Pfeil-IconS. 286 u. f., angeführt worden. Die übrigen Spieltische kommen theils unter den Spielen vor, wo solche in der Encyklopädie beschrieben worden, theils sind sie zu bekannt, oder lassen sich nicht verständlich genug ohne Abbildung beschreiben; auch sind viele zu unbedeutend, oder verdienen auch den Namen eines Tisches nicht, weil es nur Bretter oder Kasten sind, die man erst auf einen Tisch stellt, um darauf zu spielen: der Billardtisch, s. Pfeil-IconSpiel (Billard=), Th. 157, Pfeil-IconS. 659 u. f.; die Beilketafel oder der Beilketisch, dient zu einem Spiele, wo man Wurfsteine von einem Ende zum andern schiebt; sie ist mit Ziellinien oder Vertiefungen versehen, wo der Stein hineinfallen kann, und denen man zu entgehen sucht. Der Rand wird mit einem Anschlage oder auch mit einer einfachen übergeschlagenen Leiste befestiget. Die Quadrillentische haben die Gestalt eines Quadrats; die Trischäck= oder Krimpentische sind dreieckig. Die Damenspiel= und Triktraktische, die auch zum Schachspiele benutzt werden, sind Tische, auf deren Platte ein Damenbrett gemalt worden, um <185, 212> darauf Dame und Schach zu spielen. Hebt man die obere dünne Platte ab, die auf zwei Stiften befestiget ist, oder auf zwei Stiften ruht, so ist darunter eine zweite Platte mit einer Quadratvertiefung, worauf das Tokkateglispiel eingelegt ist, um solches, und das Triktrak, mit den Damenspielsteinen spielen zu können. In dieser Vertiefung werden auch die Steine und Schachfiguren aufgehoben. Die Platte eines solchen Tisches hat 1 1/2 Fuß im Quadrate; s. auch den Artikel Pfeil-IconSchachspiel, Th. 138, Pfeil-IconS. 228, und Pfeil-IconSpiel (Damen=), Th. 157, Pfeil-IconS. 696 u. f.; auch die Art. Pfeil-IconTriktrak= und Pfeil-IconTokkateglispiel. -- Was die übrigen noch vorkommenden Tische anbetrifft, so sehe man darüber das unten folgende Register nach. Hier noch die Beschreibung von einem Paare der älteren Tische, die jetzt nur noch selten vorkommen.

Der Theetisch von Messing, das heißt, wo die Tischplatte von Messing ist, bei dem Klempner und Kupferschmid. Man gebraucht hierzu eine Tafel des sogenannten Trommelbleches, woraus das Blatt nach der verlangten Figur zugeschnitten wird, und dieses nach dem Zirkel= und Winkelmaaße mit der Stock= und Blechscheere. Das Blatt mag nun viereckig oder achteckig, und die Seiten des Umfanges geradlinigt oder ausgeschweift seyn, so besteht es aus dem Blatte selbst, und aus einer aufgerichteten Leiste. An dieser Leiste wird ein kleiner glatter Stab, und neben dem eigentlichen Tischblatte eine starke Hohlkehle angebracht, und den obern Umfang umgiebt ein starker Draht. Die ganze Leiste und der Theil des Tisches, den diese Leiste umgiebt, ist völlig glatt und polirt. Die erste Arbeit ist, daß das Blech ausgezogen und polirt wird. Nach dieser Arbeit wird nach dem ganzen Umfange der Leiste ein Draht eingelegt, der mit der Zange nach der Figur des Tisches, doch etwas kleiner, gebogen wird, so daß ein schmaler Streif des Bleches allenthalben vorspringt, <185, 213> wenn man es auf den Tisch legt. Dieser Streif wird erst mit dem hölzernen Hammer umgeschlagen, und nachher mit der Finne eines kleinen Hammers genau angetrieben. Jetzt wird die vorgezeichnete Hohlkehle des Blattes mit der cylindrischen Bahn des Tellerhammers ausgetrieben. Es wird zu diesem Ende der Streif des Bleches und der Hohlkehle auf die Kante des Polierstockes gelegt, und der Stab erst mit einem hölzernen, und hernach mit einem kleinen Siekhammer ausgetrieben. Unter dem Tischblatte wird neben der Leiste eine kleine Zarge angelöthet, womit das Blech auf das hölzerne Fußgestell aufgesetzt wird. Die Zarge wird gehörig gebogen, zusammengelöthet, und auf dem Börteleisen an einer Seite umgeschlagen. Dieser umgelegte Theil wird durch Schnellloth mit dem Tischblatte vereiniget. Der Tischler leimt das Tischblatt auf das Fußgestelle auf, und der Klempner legt nun noch um den untersten Theil der Füße ein Messingblech. Zuweilen befestiget er auch ein zierlich ausgehauenes Blech an dem obern starken Theile jedes Fußes. Der Tisch wird nun geschliffen, indem er erst mit Bimsstein gerieben, und hernach mit einer Kohle und Englischer Erde, mit Baumölvöllig blank gemacht wird. -- Auf ähnliche Weise hat man auch Tischblätter von Silbertafeln, die sehr fein ausgetrieben werden, aber eine Unterlage von Holz erhalten, worauf die Silberplatte zu liegen kommt, und befestiget wird. Das Untergestell ist von dem feinsten Mahagony=, Schwarzeben= oder Cedernholze sehr sauber gearbeitet, und vierfüßig, auch wohl nur mit diesem Holze fournirt. Die Tischplatte ist mit einer Hohlkehle oder mit einer Leiste eingefaßt. Dergleichen Tische kommen nur auf Bestellungen von vornehmen und reichen Personen vor. Auch wird das Gestell noch besonders mit Perlmutter, Bernstein, Elfenbein, Goldbronce=Verzierungen etc. ausgelegt. -- Zu den andern älteren Tischen gehört der Gypstisch, eine Art Tischblätter, <185, 214> die von Gyps gemacht werden. Je nachdem nun solche Tischblätter groß oder klein, rund oder viereckig seyn sollen, nach dieser Gestalt wird ein hölzerner Rahmen gemacht, der zwei Finger dick und drei Finger breit ist, und der auf der inwendigen Seite oben mit einem halbrunden oder viereckigen Falze ausgehobelt worden, damit, wenn das Tischblatt fertig ist, solches in einen beliebigen Rahmen gefaßt werden kann. Dieser Rahmen muß auf folgende Weise gefertiget werden, damit er mit seinen Zapfen zusammengesetzt, und auch wieder von einander genommen werden kann, und man den fertig modellirten Tisch aus demselben herausnehmen kann. Man nagelt nun ein Tuch ohne Nath, welches straff über einen Tisch gespannt wird, an denselben, legt den Rahmen auf das Tuch, und beschmiert ihn inwendig mit Baumöl oder sonst einem weißen Fette; den Rahmen befestiget man auf der Seite mit Nägeln, daß er sich nicht verrücken kann. Man macht nun die Gypsmasse zurecht, die nicht zu dünn, sondern wie eine weiche Butter seyn muß. Diese Masse streicht man, wenn sie nur von einer Farbe seyn soll, mit einem Messer auf das Tuch in den Rahmen, und füllt damit den ganzen Rahmen aus, daß sie mit dem Rahmen von einer Dicke ist. Soll nun das Tischblatt so gemacht werden, daß in der Mitte ein Feld, als ein Schieferstein, mit einer Einfassung prangt, auf die Art, wie die Tischblätter von Schiefersteinen eingefaßt sind, so schneidet man viereckige Hölzchen, etwa einen Zoll breit und dick, und legt sie nach der Gestalt, wie der Formrahmen ist, viereckig, rund, oder vieleckig, nach der verlangten Größe in den Rahmen auf das Tuch, und befestiget solche ein wenig mit Nägeln, damit sie sich nicht verrücken. Man macht nun die Gypsmasse von einer beliebigen Farbe, als roth, mit Kugellack, Krapplack etc.; gelb, mit Chromgelb; blau, mit Indigo; grün, durch eine Vermischung der blauen und gelben Farbe etc. Aus dieser Masse schneidet <185, 215> man nun lange und breite Stücke, und legt solche zwischen den Formrahmen und die gedachten Hölzchen in der Quere ein, jedes Stück zwei Hände breit von einander, und etwa eines Fingers dick, drückt sie mit den Fingern etwas aneinander, und streicht sie gleich. Zwischen diese Querstückchen legt man nun von demselben Gypse kleine Stücke in die Länge, drückt sie etwas von einander, und macht sie wiederum gleich, womit man so lange fortfährt, bis der Gyps zu der gedachten Einfassung fertig ist. Man überstreicht nun den Formrahmen mit gedachtem Fette, nimmt die Hölzchen, welche die innere Einfassung gebildet haben, behutsam von dem Gypse, damit der Rand oder die Einfassung nicht verderbt werde. Jetzt macht man das inwendige Feld in der Einfassung, welches ein schwarzes Schieferfeld vorstellen soll. Zu diesem Zwecke macht man die Gypsmasse mit Kienruß, den man vorher mit Branntwein gelöscht hat, mit Leimwasser an, und füllt damit den innern Raum aus, etwa eines Fingers dick. Nun macht man einen grauen oder schlechten Gyps mit Leimwasser geschwind an, und bringt solchen neben den schwarzen Gyps in die Form, so daß solche ganz voll wird, und streicht ihn geschwind mit einem langen Streichholze gleich ab. Man läßt nun den Gyps einen Tag und eine Nacht in der Wärme, oder im Sommer in der Luft und Sonne trocknen. Geschieht es nun, daß der Gyps unter dem Schneiden und Einlegen hart werden und binden will, so taucht man die Stücke, die man einlegen will, während der Arbeit in Leimwasser ein. Ist der Tisch etwas hart geworden, so schabt man ihn auf der obern Seite recht gleich, hebt hernach das Blatt behutsam in die Höhe, zieht das Tuch langsam von dem Tischblatte ab, schabt nun diese Seite auch recht gleich, und reibt ihn dann mit grobem Sandsteine völlig ab. Will man nun den Tisch mit Figuren auszieren, so schneidet man nach einer gemachten Zeichnung solche darauf aus, <185, 216> und füllt die hohlen Stellen mit nach Belieben gefärbtem Gyps aus, reibt sie eben, und polirt ihn. Das Poliren geschieht auf folgende Weise: Man schabt auf dem trocken gewordenen Tischblatte von Gyps erstlich mit einem Messer die groben und rauhen Theile ab, damit er überall gleich werde, nimmt dann einen gleichen und nicht zu groben Sandstein, gießt Wasser auf den Tisch, und reibt mit dem Steine das Blatt überall glatt; dann wäscht man das Abgeriebene mit Wasser rein ab, macht einen ganz dünnen Gyps mit Wasser an, und überstreicht damit das Tischblatt. Es versteht sich hier, daß dieser Gyps von eben der Farbe zugerichtet werden muß, als das Tischblatt ist. Durch dieses Ueberstreichen werden alle etwa vorhandenen Löcher ausgefüllt, und nachdem dieser Ueberzug trocken geworden, schleift man ihn mit dem Sandsteine wieder ab. Dieses Bestreichen und Abschleifen wiederholt man einige Male, und je öfter solches geschieht, um so schöner wird die Arbeit. Nach dem letzten Abschleifen mit dem Sandsteine nimmt man einen andern und feineren Wetzstein, und schleift den Tisch auf vorbemeldete Art mit demselben gleichfalls ab. Zuletzt polirt man denselben mit Wasser und einem schwarzen Polirsteine, wie solchen die Goldschmiede gebrauchen, wenn sie das Silber streichen oder probiren. Nachdem der Tisch abgewaschen und getrocknet ist, wird er mit einem reinen in Baumöl getauchten Lappen bestrichen, und wenn er recht schön werden soll, so putzt man ihn mit Baumöl und Tripel, vermittelst eines Leders, gut ab. -- Der Schiefersteintisch, wo die Platte von Schieferstein ist, wird auf dieselbe Weise an das Untergestell befestiget, wie der vorhergehende Gypstisch.

Die oben angeführten verschiedenen Holztische werden nun, wie schon angeführt worden, mit Farbe angestrichen, lackirt, gebohnt, oder gebeizt und polirt, je nachdem der Gebrauch des Tisches ist. Das Bohnen und <185, 217> Lackiren der Tische kommt nur noch selten vor. Man findet dergleichen Tische noch aus älterer Zeit in den Zimmern der Schlösser und Palläste, und auch bei andern Privaten, wo das Mobiliar nicht geändert worden, besonders in den Zimmern reicher und wohlhabender Alten, und vorzüglich in weißer Farbe, weil diese Farbe, mit goldenen Leisten verziert, lange Zeit eine Modefarbe der Tische, Stühle und Sophas oder Kanapees und Ottomanen war. Das Anstreichen der Tische mit Oelfarbe kommt nur bei denjenigen vor, die zum gewöhnlichen Gebrauche dienen, z. B. bei den Eßtischen, Küchentischen, Gartentischen etc. Die Eßtische und Küchentische werden mit einer weißen Oelfarbe, die aus Bleyweiß und Leinölfirniß besteht, wozu etwas Terpentinöl genommen wird, angestrichen, nicht bloß die Tischplatte, sondern auch das ganze Gestell. Wer Liebhaber von einem Farbenwechsel ist, streicht auch das Gestell mit einer andern zur weißen harmonirenden Oelfarbe an, z. B. mit Lila oder Chokoladenfarbe (Chokolade mit Milch), Rehfarbe, Ochergelb etc., oder er streicht die Platte grün, silbergrau, chokoladenfarben etc. an, und das Untergestell weiß. Die Gartentische werden in der Regel grün angestrichen, das heißt, nur die Platte, das Gestell erhält eine weiße Farbe. Zum Grün nimmt man Französischen Grünspan, welcher sehr gut in Oel steht, auch Zwickauer, Neuwieder etc. Grün, und zum Weiß, Bleyweiß. Das Grün kann man mit gebleichtem Leinöle reiben, auch das Weiß, und etwas Terpentinöl hinzusetzen. Das Auftragen der Farbe geschieht mit einem guten Borstenpinsel. Das Beizen und Poliren der Tische geschieht, wie es bei den Stühlen, unter Pfeil-IconStuhl, Th. 177, Pfeil-IconS. 209 u. f., beschrieben worden. Die in den Putzzimmern, auch in den Wohnzimmern stehenden eckigen und runden Tische, Säulentische, Spieltische etc. werden gebeizt und polirt, auch mit feinen Hölzern aus= oder eingelegt, mit Elfenbein, Perl<185, 218>mutter, Stahl etc. etc., woraus man verschiedene Blumen, Früchte etc. in Mosaik bildet. Diese Verzierungen findet man in der Platte, auch am Gestelle etc. Alles dieses findet man mannigfaltig und reichhaltig an Prunk=, Putz= und Toilettentischen, so wie überhaupt an den Tischen, die zum Gebrauche der Frauen bestimmt sind. -- Die Tischblätter von lackirter Arbeit aus der Braunschweigischen Fabrik waren zu Ende des verwichenen und zu Anfange dieses Jahrhunderts noch ein starker, Abgang findender Artikel; denn diese Tische waxen überall Mode. Ein Preiscourant aus dieser Fabrik zeigt folgende vorräthige Platten an:

a) Viereckige und geschweifte mit Landschaften oder Figuren en Médaillon.

Nr. 1. 36 Zoll lang und 26 breit 9 Rthlr. -- Gr.
2. 34 24 8 --
3. 31 23 1/2 7 --
4. 26 1/2 21 1/2 5 16

b) Mit Früchten oder Blumen.

Nr. 1. 36 Zoll lang und 26 breit 8 Rthlr. -- Gr.
2. 34 24 7 --
3. 31 23 1/2 5 8
4. 26 1/2 21 1/2 4 12

c) Consolen=Tischblätter mit Früchten und Blumen.

Nr. 1. 36 Zoll lang und 23 breit 6 Rthlr.
2. 26 17 4

d) Runde Tischblätter mit Gestell und Landschaften oder Figuren en Médaillon.

Gemahlte, 26 Zoll im Durchmesser 9 Rthlr.
Mit Früchten und Blumen dgl. 7

e) Ovale Tische mit Gestell, und Landschaften und Figuren.

31 Zoll lang und 26 breit 9 Rthlr.

f) Dergleichen mit Blumen und Früchten.

31 Zoll lang und 26 breit 7 Rthlr. 12 Gr.

g) Spieltische mit Blumen und einem Gestelle von Rehfüßen.

36 Zoll lang und breit 17 Rthlr.
<185, 219>
Zusammengeschlagen, mit Gestell von eben der Größe 18 Rthlr.

h) Nachttische mit Blumen und Früchten.

28 Zoll lang und 18 breit 10 Rthlr.

Diese Tische kommen auch jetzt noch in den Lackirfabriken, besonders in der Stobwasserschen in Berlin, vor, und finden Liebhaber; allein die gebeizten und polirten Tische von einheimischen und fremden Hölzern haben jetzt einen Vorzug erhalten; auch sind sie, nach dem Verhältnisse der Größe, nicht so theuer.

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