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Officiant Klassifizierung: 352.2 VerwaltungsorganisationDDC-Icon , aus dem mittlern Lat. officians, im gemeinen Leben, ein jeder, welcher ein öffentliches Amt geringer Art bekleidet, ein Unterbedienter, welcher den Beamten hilft, oder an die Hand geht. Die Officianten aus der Buchhalterey. Die Münzofficianten. Zuweilen werden auch wohl die Arbeiter einer Officin, Officianten genannt.

Officiell Klassifizierung: 352 Allgemeines zur öffentlichen VerwaltungDDC-Icon , was von Amtswegen oder aus obhabender Pflicht geschieht; amtlich, pflichtmäßig. Ein officieller Bericht, den ein Beamter in Folge seiner Amtspflicht über eine Sache gewissenhaft abstattet.

Officier Klassifizierung: 352.2 VerwaltungsorganisationDDC-Icon Klassifizierung: 647 GroßhaushaltsführungDDC-Icon Klassifizierung: 355 MilitärwissenschaftDDC-Icon , im Plur. die Officiers oder Officiere, aus dem Lat. Officiarius und Franz. Officier. 1) Ein jeder, welcher ein Amt, besonders ein öffentliches Amt bekleidet, in welchem Verstande auch das französische Officier gebraucht wird. <104, 389> Im Deutschen ist es in dieser weitern Bedeutung nur in einigen oberdeutschen Gegenden üblich. Raitofficiers sind im Oesterreichischen die Beamten der kaiserl. königl. Cameral=Hauptbuchhalterey. Das Kriegszahlamt zu Wien besteht aus einem Kriegszahlmeister und verschiedenen Officiers. Das oberste Schiffamt zu Wien hat einen adeligen Schiffamtsobersten und einen Amtsofficier. Das kaiserl. königl. Waldamt in Niederösterreich hat einen adeligen Waldmeister, einen Waldschaffer und verschiedene Waldamtsofficiers. Es bedeutet im Oberdeutschen indeß bisweilen auch, so wie Officiant, nur die Schreiber, Canzellisten und andere Unterbeamten. Im Salzburgischen ist Bergofficier so viel als ein Beamter des Berg= und Hüttenwesens überhaupt. In Mähren werden der oberste Landkämmerer, der oberste Landrichter und der oberste Landschreiber, die drey obersten Landofficierer (Officier) genannt. Hausofficier sind im südlichen Deutschlande die vornehmeren Bedienten der Großen.

2) In engerer und im Hochdeutschen gewöhnlicherer Bedeutung werden nur die Beamten oder Befehlshaber bey den Soldaten Officiers oder Officier genannt. Unterofficier, die erste Staffel der Officiere nach den Gemeinen; zum Unterschiede von den Oberofficiers, welche auch nur Officier schlechthin genannt werden, und wozu die Fähnriche, Lieutenants und Capitäns und Rittmeister gehören. Die Stabsofficiers, die höhern Officiers von dem Major an, worüber im Art. Pfeil-IconKriegsheer, Th. 50, Pfeil-IconS. 645 fl. das Weitere nachzusehen ist.

Was die Officiers der Seemacht betrifft, so muß ich außer dem, was im Art. Pfeil-IconKriegs<104, 390>flotte, Th. 50, Pfeil-IconS. 269 fl. darüber gesagt ist, noch folgende Notizen hinzufügen. (S. Röding' s Wörterbuch der Marine. II. S. 227 fl.)

In Holland bestehen die Oberofficiere aus dem Kapitain, den Luitenants und Onderluitenants. Auch befinden sich auf jedem Kriegsschiffe eine Anzahl Seekadetten, welche Adelborsten heißen, und aus welchen, nachdem sie hinlänglich in den Seewissenschaften geübt sind, die Officiere erwählt werden. Die Unterofficiere, welche alle Stuffen, vom Schiffsjungen an gerechnet, aufgedient haben, sind der Schiffer (Schipper), der auf den Lieutenant oder Unterlieutenant folgt. Der Steuermann (Stuurman) und seine Maaten oder Gehülfen. Sind mehrere Steuerleute auf einem Schiffe, so heißt der erste Opper-Stuurman, der zweyte Onder-Stuurman, und der dritte die dritte Wache (Derde Wagt). Auf den Steuermann folgt der Bootsmann und seine Maaten, wovon der älteste zum Unterschiede Hoog-Bootsman, der zweyte Bootsman oder Hoog-BootsmansMaat und der dritte Bootsmansmaat genannt wird. Auf den Bootsmann folgt wieder der Schiemann (Schieman) und sein Maat (Schiemansmaat); ferner die Quartiermeister (Quartiermeester), alsdann die Matrosen (Matrozen), wovon die geübtesten zu Marsgasten oder Marsklimmer (Marsklimmars) genommen werden; auf die Matrosen folgen die Auflaufer (Hooplopers) und endlich die Schiffsjungen (Jongens).

Die Aufsicht über das Geschütz hat der Konstapel (Constapel) und sein Maat (Constapelsmaat), unter ihrem Befehl stehen die Busschießer (Bosschieters). Der erste Kon<104, 391>stapel eines Schiffs heißt auch Opper-Constapel und der zweyte Onder-Constapel.

Außer diesen befindet sich auch auf einem Kriegsschiffe ein Zimmermann (Timmerman), ein Bottelier (Bottelier), ein Segelmacher (Zeilemaaker), ein Schmid (Smid), ein Küper (Kuiper), ein Koch (Kok), wovon jeder einen Maat hat, ein Schreiber (Schryver) und Chirurgus oder Obermeister (Opper-Meester), derselbe hat ebenfalls einen Gehülfen, der der Second=Meister (Second-Meester) genannt wird. Auf einem Flaggenschiffe oder bey einer Flotte ist auch manchmahl ein Doctor.

In Dänemark bestehen die Oberofficiere aus dem Kapitain oder Chef (Skibs-Chef), und zuweilen ist noch ein zweyter und dritter Kapitain da, die unter ihm das Commando haben; alsdann folgt der Capitaine-Lieutenant, der Premier-Lieutenant, Second-Lieutenant und die Cadetten. Die übrigen Schiffsbedienten u. Unterofficiere heißen eben so wie bey den Holländern, als: Over-Styrmand, Unter-Styrmand; Höj-Baadsmand, Baadsmand, BaadsmandsMaht; Skibmand, Skibmands-Maht; Quarteer-Mester; auf diese folgen die Matroser, Oplöber und Drenger.

Die Aufsicht über das Geschütz hat der Over-Arkelie-Mester, auf ihn folgt der Under-Arkelie-Mester; alsdann der Constabel und Constabels-Maht, man nennt sie auch Over-Canoneer, Canoneer, Under-Canoneer und Canoneers-Maht. Unter ihren Befehlen steht die Mannschaft, die bey den Kanonen gebraucht wird. Zur Regierung einer jeden Kanone wird ein Commandeur-Bysse-Skytter, ein Vice-Commandeur-Matros nebst einigen <104, 392> Matrosen und Soldaten gebraucht. Bey einer Flotte befindet sich zuweilen auch ein Zeugmeister (Töjmester), unter dem alle Schiffskonstabel stehen.

Die übrigen Meister sind der Over-Tömmermand, Tömmermand; Sejl-Laegger; Bysse-Smed oder Corporal; Bödker.

Die Chirurgi heißen der Over-Mester, Second-Mester und Under-Mester.

Die Stelle des Botteliers vertritt auf Kriegsschiffen der Proviant-Skriver und Under-Proviant-Skriver; auf Kauffahrern heißt er aber Butteleer. Die Kajüte hat einen besondern Schreiber (Cahyt-Skriver). Ferner ist auch ein Koch da mit seinen Maaten (SkibsKok); ferner ein besonderer Koch und Bäcker für die Kajüte (Cahyts Kok und Bager), auch ein Hofmeister (Hofmester) zur Aufwartung.

Bey der Schwedischen Marme findet nicht allein der Titel eines Obersten, sondern auch eines Obristlieutenants und Majors statt, welche ein Schiff commandiren können oder auch dem Chef desselben untergeordnet sind. Auf den Major folgt der Capitain, und auf diesen die Capitain=Lieutenants und Lieutenants.

Der höchste Officier der See=Artillerie ist der Zeugmeister (Tygmäsiare), auf ihn folgen die Kapitaine und Artillerie=Lieutenants. Der Konstabel (Constapel) ist der erste Unterofficier bey der Artillerie, der gewöhnlich die Aufsicht über das Geschütz eines Schiffes hat; auf ihn folgt der Unterkonstapel (Archelie-Mästare).

Die drey auf einander folgenden Steuerleute heißen: Öfverstyrman, Medelstyrman und Lärstyrman.

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Die Aufsicht über das Schiff und die Takelasche hat der Schiffer und Unterschiffer und Bootsmann (Öfverskeppare, Underskeppare und Bätsman). Die übrigen Stellen und Nahmen sind eben so wie auf Dänischen Kriegsschiffen.

In England folgen auf den Schiffscapitain (Captain oder Commander) die Lieutenants, wovon der jüngste Lieutenant at arms genannt wird. Die Midshipmen sind Seekadetten, aus denen die Lieutenants genommen werden. Der Master ist beynahe eben das, was auf holländischen Schiffen der Schiffer genannt wird und sein Mate der Steuermann. Auf einem Schiff vom ersten Range befinden sich sechs Mates, kleine Fregatten und Kauffahrer haben aber nur einen. Die Stelle des Bootsmanns und Schiemanns vertritt auf englischen Schiffen der Boatswain und seine Mates, auf diese folgen die Quarter Masters, vormahls hatte man auch Cockswains.

Die Aufsicht über den Mundproviant hat der Purser, der auch zugleich die Stelle des Schiffsschreibers vertritt, und die Stelle des Botteliers bekleidet der Steward und seine Mates.

Dem Gunner und seinen Mates geht das Geschütz an, unter ihnen stehen die Quarter Gunners.

Der Surgeon oder Schiffschirurgus hat seine Mates, so wie auch der Carpenter, Sailmaker, Cooper, Cook, Armourer und Gunsmith.

Der Yeoman ist ein Gehülfe des Bootsmanns und Konstapels, der als ein Aufpasser oder Läufer dient.

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Die Officiere, welche in Frankreich den Etat-Major auswachen, sind der Capitaine, Second-Capitaine, Lieutenant, Sous-Lieutenant, Enseigne (welcher Titel aber jetzt nicht mehr statt findet) und die Gardes-Marine. Die übrigen Unterofficiere sind der Maitre d' Equipage, der Second-Maitre, Contre-Maitre und Bosseman, welche 4 die Stelle des Schiffers, Bootsmanns und Schiemanns auf holländischen Schiffen vertreten, auf den Bosseman folgt der Quartier Maitre oder Quartiermeister, alsdann der Patron de Chaloupe und Patron de Canot, auf diesen wieder die Gabiers, Matelots, Novices und endlich die Mousses.

Die Steuerleute, die aber eigentlich entbehrlich sind, weil jeder Officier ein Besteck macht, heißen Pilotes.

Der Konstapel heißt Maitre-Cannonier, er hat noch mehrere Gehülfen oder Maaten, als Second-Canonnier, Troisieme-Cannonier, Adjutant-Canonnier und Matelots Canonniers, welche eigentlich die Busschießer sind, welche die Kanonen handhaben Der Kommandeur bey einer Kanone ist gewöhnlich ein Adjutant-Canonnier. Vormahls hatte man auch in Frankreich eine Compagnie Bombardiers zum Bombenwerfen, wozu aber jetzt die Matelots Canonniers gebraucht werden.

Der erste Schiffschirurgus wird der Chirurgien Major genannt, auf ihn folgt der Second-Chirurgien und auf diesen die Aides Chirurgiens. Der Barbier, welcher eigentlich nicht zur Klasse der Chirurgi gehört, sondern dessen Amt nur darin besteht, die Mannschaft zu rasiren, heißt Frater.

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Der Bottelier heißt der Depensier oder Maitre-Valet. Der Schiffsschreiber Ecrivain.

Die übrigen Officianten sind der Maitre Charpentier, Maitre-Calsat, Maitre-Voilier, Coq, Tonnelier, welche alle einen oder mehrere Maaten (Aides) haben.

Die Schiffsofficiere in Spanien folgen eben so auf einander, wie in Frankreich, als: Capitan, Teniente, Alserez, und die Seekadetten heißen Guardias Marinas.

Die Steuerleute heißen Pilotes, und der dritte oder jüngste Steuermann Pilotin.

Das Amt des Bootsmanns und Schiemanns verwaltet der Primero Contramaestro und Segundo Contramaestro, auf welchen der Primero Guardian und Segundo Guardian folgt. Sowohl diese vier, als auch die Steuerleute, müssen mit der Pfeiffe das Kommando angeben können. Vormahls hatte man in Spanien auch einen Maestro oder Schiffer.

Auf die Guardianes folgt der Patron de Lancha, alsdann der Patron de Bote; auch die Falua oder Schalupe des Chefs hat einen Patron. Auf die Patrones folgen die Gabieros oder Marsgasten, auf diese die Marineros oder eigentliche Matrosen; ferner die Grumetes oder Auflaufer und endlich die Schiffsjungen, die auf Kriegsschiffen Pajes und auf Kauffahrern Muchachos genannt werden.

Der Condestable oder Cabo de Artilleria hat die Aufsicht über das Geschütz; er hat einen Gehülfen (Panolero), wozu er einen Artillero ernennt. Unter ihm stehen die Cabos oder Commandeure der Kanonen und die Artilleros oder Busschießer, wie auch die Bombarderos, welche die Bomben werfen.

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Die übrigen Meister oder Officianten sind der Carpintero, Calafate, Armero, Maestro de Velas, Farolero oder Leuchtenmacher, Cocinero und Buzo, dem die Taue, die unter dem Wasser gebraucht werden, angehen, und der zugleich als Taucher gebraucht wird.

Die Chirurgi heißen Primero Cirujano, Segundo Cirujano und der dritte Sangrador.

Der Bottelier wird Despensero genannt.

Die Officiere auf Portugiesischen Kriegsschiffen folgen eben so auf einander, und heißen nach dem neuen Reglement fast eben so wie bey den Spaniern. Die Schiffskapitaine führen den Titel Capitaes de mar a guerra, auf sie folgen der Capitao tenente de mar e guerra, auf diesen wieder der Tenente und Alserez etc.

Officierdegen Klassifizierung: 739.7 Waffen und RüstungenDDC-Icon Klassifizierung: 623.441 Vor dem Aufkommen der Feuerwaffen entstandene WaffenDDC-Icon Klassifizierung: 355 MilitärwissenschaftDDC-Icon , ein Degen, den die Officiere bey der deutschen Infanterie tragen. Ein solcher Degen weicht, bey der Königl. Preußl. Armee nur wenig von einem andern Degen ab. Das Kreutz des Gefäßes erhält gewöhnlich keine Stütze, sondern die Parirstange berührt das Stichblatt unmittelbar. Das letzte ist insgemein glatt und hat einen Rand, daher wird die Vertiefung mit der Riefelfeile polirt. Der Griff ist von Holz und wird mit Draht umwickelt. Uebrigens werden sie entweder versilbert oder vergoldet. Die Scheiden aller Officierdegen von der Infanterie werden mit Kalbleder überzogen, und haben noch einen abgesonderten Ueberzug von Kalbleder, der nur bloß zusammen genähet ist.

Officiersattel Klassifizierung: 685.1 Herstellung von Sattel- und ZaumzeugDDC-Icon Klassifizierung: 355 MilitärwissenschaftDDC-Icon , ein deutscher Sattel, der den Nahmen davon hat, weil er bey der Armee von den Officieren der Reiterey gebraucht wird. Sein Sitz ist von sämischem Leder und erhält auf jeder Seite eine Tasche von starkem braunem Och<104, 397>senleder. Uebrigens ist er ein vollkommener deutscher Sattel.

Officierschärpe Klassifizierung: 610.28 Unterstützende Techniken und Verfahren; Geräte, Ausstattung, MaterialienDDC-Icon , s. unter Pfeil-IconSchärpe. Uneigentlich ist es eine besondere Binde, welche die Wundärzte bey Beschädigungen der Hand anzuwenden pflegen.

Officiiren, den Dienst haben, sein Amt verrichten.

Officin Klassifizierung: 338.7 UnternehmenDDC-Icon , aus dem Lat. Officina, eine Werkstätte, der Ort, wo gewisse Arbeiten in Menge verfertiget werden. Man braucht es gemeiniglich von Fabriken, Manufacturen und andern Oertern, für welche man das Wort Werkstätte für zu niedrig und handwerismäßig. hält. Die Officin eines Buchdruckers. Auch die Apotheken werden sehr häufig Officinen genannt.

Officinell Klassifizierung: 615 Pharmakologie und TherapeutikDDC-Icon , aus dem Lat. officinalis, was in Apotheken gebräuchlich und zu haben ist, sowohl einfache als zusammengesetzte Arzeneymittel, aus allen Reichen der Natur, z. B. die officinelle Spongia, zum Unterschiede von den andern Arten, die nicht gebräuchlich sind. Ein officinelles Kraut, ein Kraut, aus welchem in den Apotheken eine Arzney bereitet wird. Daher führen auch so viele Pflanzen in dem botanischen Systeme den Trivtalnahmen officinale, z. B. Lithospermum officinalis, Anchusa officinalis, Cynoglossum officinale, Pulmonaria officinalis, Symphytum officinale, wiewohl viele von solchen jetzt nicht mehr als Arzneymittel gebräuchlich sind, weil man theils wirksamere Mittel entdeckt hat, oder mit andern, die leichter zu haben sind, eben das ausrichten kann, so wie man überhaupt darauf bedacht ist, die zu große Zahl der Arzneymittel einzuschränken.

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Officio dell' Abondanza Klassifizierung: 332.1 BankenDDC-Icon , die Bank zu Lucca, welche auch auf Pfänder ausleiht, und Kapitalien zu 5 vom Hundert annimmt.

Officiös, dienstfertig, dienstwillig.

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