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Klempener Klassifizierung: 696 VersorgungseinrichtungenDDC-Icon Klassifizierung: 671.5 Verbinden und Schneiden von MetallenDDC-Icon Klassifizierung: 683.8 Haushaltsutensilien und HaushaltsgeräteDDC-Icon Klassifizierung: 430 Germanische Sprachen; DeutschDDC-Icon Klassifizierung: 331 ArbeitsökonomieDDC-Icon , zusammen gezogen Klempner, L. Bractearius, Bracteator, Laminarius, Fr. Ferblantier, Taillandier en fer blanc, ein Handwerker, welcher allerley Geschirre und Arbeiten aus weißem oder gelben Bleche verfertigt, und im Oberd. Klampferer, Spängeler, Spängler, an andern Orten aber Klimperer, Klipper, Laternen=Macher, Flaschner, <40, 346> Becken=Schläger, Blech=Schmid, genannt wird. An einigen Orten sind diese Handwerker noch von einander unterschieden, und da ist der Klempener in engerer Bedeutung, derjenige Handwerker dieser Art, welcher seine Arbeit mit welchem Lothe löthet.

Die Nahmen Klempener, Klämperer, Klipper, haben sie von dem Getöse, welches sie durch das Hämmern des Bleches auf dem Amboße machen. Siehe das folgende Pfeil-IconKlempern.

Der Klempener verfertigt aus Messing=Bleche und verzinntem Eisen=Bleche beynahe alle die Küchen= und Haus=Geräthe, die der Gold=Schmid aus Gold und Silber, und die Messing=Arbeiter massiv aus Messing gießen. Geschickte Klempener sind überdieß im Stande, alles, was nur ein Käufer verlangt, aus Blech zusammen zu setzen. Ihre meiste Arbeiten bestehen aus mehrern Stücken, die sie mit dem Winkelmaße und Zirkel zuschneiden, mit verschiedenen Instrumenten, insonderheit mit hölzernen und eisernen Hämmern, nach der Figur jedes Geschirres biegen, und durch Schnell=Loth oder durch das Falzen vereinigen.

Klassifizierung: 671.8 RohprodukteDDC-Icon Klassifizierung: 338.52 PreiseDDC-Icon Die vornehmsten Materialien, sind Messing=Blech, und verzinntes Eisen=Blech. Von der Verfertigung des Messing=Bleches, s. im V Th. Pfeil-IconS. 676, fgg. Der Messing=Hammer benennt einige Bleche nach dem Klempner, und diese, nebst dem Rollen=Bleche, sind es, welche dieser Professionist verarbeitet. Er kauft von der ersten Art die Bleche No. 12 bis 17, worunter No. 17 die feinste ist, und bezahlt 1 Pfund mit 12 Groschen. Diese dünne Bleche würden durch die Gluth verzehret werden, wenn der Klempener dieselben mit Schlag=Loth vereinigen wollte. Er löthet daher stets mit dem Löth=Kolben. Aus eben der Ursache sind die Becken=Schläger genöthigt, diejenigen Stücke, welche zwey Mahl gelöthet werden müssen, <40, 347> ein Mahl mit Schnell=Loth zu löthen, ungeachtet sie weit stärkere Bleche verarbeiten; z. B. das Seiten=Blech einer Zucker=Dose wird durch Schlag=Loth vereinigt, die Füße aber werden nur mit dem Löth=Kolben angelöthet.

Von dem verzinnten Eisen=Bleche, und dessen Bereitung, wie auch dem schwarzen oder unverzinnten Bleche, s. im V Th. Pfeil-IconS. 660, fgg.

Die übrigen Materialien, sind: Zinn und Bley, zum Schnell=Loth; Colophonium, zum Löthen; Borax, zum Verzinnen, und Messing=Draht, zu Bügeln. 1 Pfund von dem letztern kostet 12 Gr. Eisen=Draht wird um den obern Rand vieler Geschirre gelegt. Man kauft ihn in Ringen; 1 Pfund feiner kostet 5, und grober 4 Gr.

Klassifizierung: 621.9 WerkzeugeDDC-Icon Die dem Klempner eigenen Werkzeuge, sind folgende. Der Löth=Ofen, ein cylindrischer Wind=Ofen von Eisen=Blech, mit einer eisernen Röhre, die den Rauch durch ein Fenster abführt. Seine Größe richtet sich nach dem Raume der Werkstätte. Die großen fressen mehr Kohlen, als die kleinen, und beyde thun einerley Dienste. In diesem Ofen erwärmt der Klempener den Löth=Kolben, eine an einer eisernen Stange befestigte vierseitige abgestumpfte Pyramide von Kupfer, welche vorn, womit man streicht, schmähler als hinten, ist; PfeiliconFig. 2186. Bloß die schmahle vierseitige Spitze des Kolbens wird verzinnt, und an das Loth gestrichen. Das Colophonium zum Löthen, und der Salmiak zum Verzinnen, werden in besondern Büchsen aufbehalten. Das Loth der Klempener besteht aus gleichen Theilen Zinn und Bley. Nimmt man Probe=Zinn, so vermindert man den Zusatz des Bleyes, weil dieses ohnehin schon wenigstens zum 10ten Theil Bley ist. Wenn der Klempener zwey Stücke zusammen löthen will, schüttet er gepülvertes Geigen=Harz (Colophonium) aus der Harz=<40, 348>Büchse PfeiliconFig. 2187, auf die Nacht des Bleches oder Messings, wovon das Zinn leichter fließt, und wodurch ein genauer Zusammenhang der gelötheten Theile bewirket wird. Wenn die Fuge solcher Gestalt mit dem Harz=Pulver bestreuet worden ist, nimmt man, mit der Spitze des Löth=Kolbens, welcher im Löth=Ofen heiß gemacht ist, von der länglich runden Platte des Lothes einen Tropfen Loth ab, und streicht die verzinnte Kolben=Spitze über die Fuge, so fließt das Zinn hinein, greift an, erkaltet, und hält beyde Theile zusammen.

Klassifizierung: 671.7 Veredeln und Oberflächenbehandlung von Metallen; Metallbeschichtung von NichtmetallenDDC-Icon Wenn Messing verzinnet werden soll, wird dasselbe auf derjenigen Seite, wo dieses geschehen soll, welches man seine linke Seite nennt, von aller Unreinigkeit gesäubert. Alsdann wird die glatte oder polierte Seite mit nasser Kreide bestrichen, damit nicht etwa überlaufendes Zinn an derselben haften möge; auch wird sie nach der Verzinnung, oder wenn sie von den Kohlen angelaufen ist, mit Baumöhle wieder abgeputzet. Das Messing muß recht warm, doch nicht glühend, oder zu heiß, seyn, wenn es nicht schwarz werden soll. Das geschmolzene Zinn lässet man tropfenweise auf ein kaltes Eisen fallen, damit dieses Zinn, wenn man es auf das warme Messing legt, desto leichter schmelze. So bald das Zinn auf dem Messinge fließt, streuet man ein wenig gestoßenen Salmiak, aus einer löcherigen Büchse pudernd auf das Messing, wovon im Messinge rothe Flecken entstehen. Wenn man alsdann mit Werg das Zinn auf die rothen Flecken reibt, legt es sich sogleich an das Messing an. Der Ueberfluß wird mit Werg abgerieben, und solcher Gestalt das fließende Zinn überall auf das Messing ausgebreitet. Zu dieser Arbeit wird gemeiniglich nur Probe=Zinn genommen; Geschirre von Wichtigkeit erfordern englisches Zinn.

Wenn der Klempener Geschirre, die zum Feuer gesetzt werden sollen, verfertigt, so muß er sich des <40, 349> Schlag=Lothes, welches die Gelbgießer fertig haben, bedienen; andere messingene Waren verlöthet er mit eben dem Lothe, dessen er sich bey dem schwarzen Bleche bedient, wodurch er die Arbeit abkürzt.

PfeiliconFig. 2188 ist der blecherne Löth=Ofen der Klempener. a, das angelehnte Blech. b, eine Gieß=Kelle. c, der in dem Ofen zum Löthen erhitzte Löth=Kolben. d, die Röhre, die den Rauch abführen muß. e, die Salmiak=Büchse.

Auf der Werk=Bank, einer gewöhnlichen hölzernen Bank, liegen die kleinern Werkzeuge des Klempeners. Sie ist mit einer Leiste umgeben, an welcher viereckige Löcher in den Tisch gemeißelt sind, worein die Angeln kleiner Polier=Stöcke und Sperr=Hörner gesteckt werden.

Der Klempener gebraucht Blech=Scheren, PfeiliconFig. 2189, von verschiedener Größe, mit starken Backen, um die Eisen= und Messing Bleche nach seinen Absichten zu zerschneiden. Ferner Winkel=Eisen, um Sachen rechtwinkelig zusammen zu setzen. Das Werk=Bley, PfeiliconFig. 2190, ist eine vierkantige, mit Zinn versetzte, bleyerne Platte, worauf der Professionist das Messing legt, die Verzier= und Durchbruchs=Meißel ansetzt, und solche mit dem großen Bley=Hammer in das Bley treibt, um in das Messing tiefe Zierrathen hinein zu bringen. Siehe im V Th. Pfeil-IconS. 698, f. Die Hämmer des Klempeners, als: den Polier= Klopf= Treibe= Teller= Schlicht= Bley= (oder Durchschlag=) und Siek=Hammer, findet man im XXI Th. Pfeil-IconS. 334, f. beschrieben, und in PfeiliconFig. 1197 bis 1203 abgebildet. Der Bley=Hammer hat eine runde Bahn. Sonst treibt der Klempener seine bunte Arbeiten auf dem Werk=Bleye, oder Kitt=Stocke, mit Bunzen bildhauerisch heraus. Die Zeichnung wird auf der linken Seite vorgeschlagen, und her<40, 350>nach mit Meißeln und Bunzen auf der rechten Seite nachgearbeitet.

Wenn man Sachen polieren oder zum Glanze schlagen will, nimmt man einen kleinen verstählten und glatten Amboß, und einen ebenfalls verstählten Hammer; beyde müssen blank und spiegelglatt seyn, daher der Amboß, PfeiliconFig. 2191, Polier=Stock, und der Hammer Polier=Hammer, heißt; letzterer ist an seiner Bahn rund, bauchig, und mit Zinn=Asche und Branntwein, oder mit Blutstein, poliert. Will man nun Blech oder Messing dadurch poliert heraus bringen, und zum Glanze schlagen, so legt man dasselbe zweyfach zusammen, die beyden linken Seiten einwärts gegen einander gekehrt, und bringt es auf den Polier=Stock, welcher die rechte Seite als eine blanke Unterlage glättet, während daß die zweyte oben hinauf gewandte rechte Seite von dem Polier=Hammer glänzend geschlagen wird.

Auf dem Sperr=Haken, welcher auch das Sperr=Horn, imgl. der Horn=Amboß genannt wird, einem Amboße mit zwey Haken, oder krummen spitzigen Haken, werden Sachen zu Ringen umgebogen, oder gewölbet. Man hat ihn von verschiedener Gestalt. Mit dem Schlicht=Hammer von viereckiger Bahn, werden ebene Sachen glatt geschlagen. Der Planier= (Gleichzieh=) Hammer, von Gestalt des Polier=Hammers, wird zu flachen Polituren gebraucht. Der Teller=Hammer dient zum Schlichten, ist poliert, von länglich runder Bahn, in verschiedener Größe. Wenn Sachen einen Bauch bekommen, oder rund gewölbt werden sollen, wird das Blech, welches man in Arbeit nimmt, mit einem hölzernen Hammer auf dem Sperr=Haken rund geschlagen, wozu man noch verschiedene eiserne Cylinder braucht, wenn die Arbeit eine Röhre betrifft.

<40, 351>

Die Treibe=Hämmer dienen, mit ihren gewölbten, runden oder länglich runden Enden, gerade Stücke Blech, rund, oder zu dem Abschnitte einer Kugel, heraus zu treiben.

Der eiserne Senk=Stock, oder Siek=Stock, PfeiliconFig. 2192, ist ein tragbarer Amboß, oben mit allerley Reifen ausgefeilt, nachdem die Gesimse oder Gesims=Glieder, welche der Professionist Sieken nennt, und andere an den Gefäßen anzubringende Zierrathen, es erfordern. Man hat zu jeder Art von Furchen auch besondere einpassende Hämmer, um damit die vorgezeichneten Stellen des Messings in die bestimmten Furchen zu treiben. Wenn ein Stück steif und stark werden soll, oder wenn man an Stellen einen eisernen Draht einlegen und verbergen will, schlägt man dazu vorher die Furchen in das Messing auf dem Senk=Stocke ein.

Der Kreutz=Stock, ist ein Amboß, Sachen von Messing= oder Eisen=Bleche darauf umzuschlagen. Dieses Umbiegen geschieht bey schmahlen Sachen auf dem Umschlag=Eisen, PfeiliconFig. 2193; dieses ist 9 Z. lang, und hat an einem Ende eine Angel, weil man es bey dem Gebrauche in einen Klotz steckt. An dem obern Ende ist ein breites und stumpfes Eisen, gleich einem Meißel. Man legt auf diese stumpfe Schärfe die Bleche, wenn sie umgebogen werden, und hierdurch eine Kante erhalten sollen. Ist die meißelartige Schärfe dieses Eisens länger und rechtwinkelig auswärts gebogen, so wird es ein Börtel=Eisen, PfeiliconFig. 2194, genannt, weil der Klempener den Umfang der runden Böden eines Geschirres, z. B. eines Durchschlages, auf dieses Eisen legt, wenn er ihnen einen Bord, d. i. eine Zarge, geben will, worein ein Seiten=Blech eingesetzet und verlöthet werden soll.

Die Meißel des Klempeners sind folgende. 1. Die Scharf=Meißel, sind gewöhnlich kleine und <40, 352> geschärfte Meißel. Der Professionist schlägt hiermit auf dem Werk=Bleye die Löcher der durchbrochenen Arbeit aus; und daher besitzt er Meißel dieser Art mit breiten und schmahlen Schärfen. 2. Die Flächel=Meißel, PfeiliconFig. 2195 a), sind eigentlich nichts anders, als starke Grabstichel, ausser daß sie vorn nicht eine Spitze, sondern eine schräge Fläche haben, wovon sie auch den Nahmen führen. Der Klempener graviert hiermit auf dem Bleche, und nennt dieses flächeln. 3. Die Putz=Meißel, haben abgekürzte Spitzen, womit Löcher, z. B. in den Boden eines Durchschlages, gemacht werden. Man legt den Boden des Durchschlages auf das Werk=Bley, schlägt die Löcher mit dem Putz= oder Durchschlag=Meißel durch, ebnet den Grath mit dem Durchschlag=Hammer, löthet das Seiten=Blech aus zwey runden Hälften zusammen, gibt dem ausgetriebenen und durchlöcherten Boden mit dem Börtel=Eisen eine Zarge, setzt diese in das Seiten=Blech ein, und vereinigt beyde Theile mit Schnell=Lothe. 4. Die Durchbrech=Meißel, b. sind kleine Stämpel; denn auf dem einen Ende sind Sterne und andere kleine Figuren ausgeschnitten, die man zur Zierde in das Blech abdruckt. 5. Die Karniffel=Meißel, c, gleichen den runden Meißeln, oder so genannten Hauern; und auf jedem Ende steht auch wohl ein kleiner Zacken, um damit punctierte Kreise auf das Blech zu schlagen. 6. Die Zier=Meißel, oder Verzier=Meißel, d, sind ebenfalls runde und halbrunde Hauer mit Zähnen. 7. Die Buckel=Meißel, e, sind Bunzen, womit erhabene Figuren auf dem Bleche ausgetrieben werden. Mit den runden Meißeln, oder so genannten Hauern, werden Löcher in die Bleche geschlagen, z. B. das Loch, worin die Röhre an einer Gieß=Kanne eingesetzet werden soll.

Mit dem Nagel=Eisen verfertigt der Klempener, Nägel, wie der Kupfer=Schmid. Er rollt nähmlich <40, 353> die Bleche zusammen, steckt sie in ein Loch des Nagel=Eisens, und gibt ihnen mit dem Hammer einen Kopf.

Die Klempener nennen ihre spitzige Durchschläge, womit sie Löcher beym Nageln und Nieten in das Blech schlagen, Stämmpolen, PfeiliconFig. 2196.

Das Faust=Eisen, PfeiliconFig. 2197, ist ein rundes, oben kolbiges Eisen, fast wie eine Faust, Sachen darauf zu Buckeln zu schlagen.

Von Zangen hat dieser Professionist Falz= Spitz= und Verzinn=Zangen. Die Falz=Zange, PfeiliconFig. 2198 a), hat breite Kneipen, weil man hiermit die Bleche falzt oder umbiegt. Einige sind nur klein, andere aber stark und lang. Die Spitz=Zange, PfeiliconFig. 2198 b), hat runde Kneipen, womit das Blech und der Draht rund gebogen werden. Die Verzinn=Zange, womit man das Blech aus der Verzinn=Pfanne zieht, ist wie eine Schmiede=Zange gestaltet.

Das Polieren erfordert allerley Gärber=Stähle, Pfeiliconfig. 2199, um dasjenige, was der Hammer nicht polieren kann, glatt zu reiben. Das Polieren geschieht drehend, mit Oehl und Tripel.

Das verzinnte und das Messing=Blech werden auf einerley Art verarbeitet, wenige Fälle ausgenommen. Die Sprödigkeit des verzinnten Eisen=Bleches hindert, daß es sich nicht, wie das Messing=Blech, kalt unter dem Hammer ausstrecken lässet; daher kann man auch dem erstern keine runde, sondern bloß eine eckige Kante geben, weil bey runden Kanten das Metall nachgeben muß. Schlechte Stücke von weißem Bleche, als: Laternen, gemeine Lampen, Löffel etc. werden auch nicht mit dem Polier=Hammer geebnet. In den übrigen Fällen bleibt sich die Bearbeitung in beyden Blechen gleich. Der Klempener bearbeitet sie aber theils zur Festigkeit und Zierde der Gebäude, <40, 354> theils zu kleinen Waren, die er in einem Laden oder in einer Bude zum Verkauf ausstellt.

Klassifizierung: 696 VersorgungseinrichtungenDDC-Icon Klassifizierung: 695 DachdeckungDDC-Icon Bey dem Baue eines Gebäudes, deckt der Klempener mit verzinntem oder schwarzem Eisen=Bleche, (s. im VIII Th. Pfeil-IconS. 610) verfertigt die Wasser=Rinnen an den Dächern, (s. im V Th. Pfeil-IconS. 671, fgg.) und hält durch Vorschläge von Eisen=Blech die Nässe ab, z. B. von dem Wetter=Boden der Thürme.

Klassifizierung: 623.6 Militärische VerkehrstechnikDDC-Icon Zum Behuf der Truppen im Kriege verfertigen die Klempener auch Pontons zu den Schiff=Brücken. Gewöhnlich aber verfertigen sie nur aus Eisen= und Messing=Bleche verschiedene Haus=Geräthe, wovon wenige aus dem Ganzen geschlagen, und die meisten aus einigen Theilen durch das Falzen und Löthen zusammen gesetzet werden. Unverzinntes Eisen=Blech wird selten verarbeitet.

Die erste Arbeit bey allen verzinnten Eisen= oder Messing=Blechen zu feinen Waren, ist, daß sie ausgezogen, d. i. unter dem Hammer aus dem Groben poliert werden. Die Bleche werden vorher mit gepülverter Kreide und einem leinenen Tuche abgerieben, und alsdann auf dem Polier=Stock gebracht, wo jederzeit zwey Bleche zugleich ausgezogen werden. Bey dem Messing=Bleche berühren sich die beyden polierten Seiten, und der Polier=Hammer fällt dabey bald auf die eine, bald auf die andere der unpolierten Seiten. Wenn der Polier=Hammer mit der runden Bahn das Seinige gethan hat, ebnet der Planier=Hammer mit seiner geraden Bahn das Blech völlig. Die Stücke eines Geräthes, welches aus Blech zusammen gesetzt werden soll, werden hierauf nach dem Zirkel und Winkel=Maße zugeschnitten, auf dem Sperr=Haken, wenn es nöthig ist, zu einem Cylinder geschlagen, und mit Schnell=Loth zusammen gelöthet Was bey dem Gebrauche der Gewalt des Feuers ausgesetzt ist, würde kein Schnell=Loth vertra<40, 355>gen, sondern muß durch einen Falz und durch Nägel vereiniget werden. Indessen kommen in dieser Werkstätte viele Fälle vor, wo man das Blech nicht völlig so brauchen kann, wie es ist, sondern die Handgriffe des Kupfer=Schmiedes zu Hülfe nehmen muß, welches in allen denen Fällen Statt findet, wo ein Theil eines Geräthes bauchig ist, oder die Gestalt einer Schale hat, in welchem Falle der Klempener einen solchen Theil aus einer von dem Messing=Hammer erhaltenen Schale auftiefen muß, um ihm dieverlangte Gestalt zu geben. Es geschieht solches erst mit einem hölzernen Hammer, und hernach mit dem Treibe=Hammer, worauf der Teller= und Schlicht=Hammer, die aufgetiefte Fläche ebnen. Das Auftiefen findet nur bey dem Messing=Bleche Statt.

Von Eisen=Bleche verfertigen die Klempener: Thee=Maschinen, Thee=Kessel, Kaffe=Kannen, Eimer von allerley Größe, Gieß=Kannen, kleine Blumen=Kannen, Spreng=Trichter, Salat=Eimer, Fisch=Eimer, Stiel= oder Stock=Laternen, große Laternen mit vier Horn=Tafeln, andere Laternen, Wand=Laternen, Blend=Laternen, zusammen gelegte Taschen=Laternen, Salz=Fäßchen, allerley Stürzen, Durchseiher, Reib=Eisen, Anrichter, Blaker, Blaker=Leuchter, viereckige Leuchter, Trichter=Leuchter, Schaum=Löffel, große Vorlege=Löffel, Salat=Durchschläge, Thee=Breter, Thee=Kannen, Thee=Büchsen, Zucker=Dosen, Schreibe=Zeuge, Feuer=Gieken, Wage=Schalen, Stall=Blaker, Bier= und Wein=Heber, Tabacks=Dosen, Lichtscheren=Kästchen, Quart= Nößel= und halbes Nößel=Maße, Branntwein=Mäßchen, Trichter, Spar=Büchsen, Gewürz=Kästchen, große und kleine Geld=Büchsen, Muskaten=Reiber, Nadel=Büchsen, Pomaden=Büchschen, Klapper=Büchsen, Vogel=Näpfe, Schrank=Bleche, Topf=Deckel, Licht=Knechte, Kinder=Becher, Kinder=Kannen und Spielzeug, Feuer=<40, 356>Töpfe, Patronen, Kutsch=Bleche, Tobacks=Raspeln, Barbier=Becken, Barbier=Flaschen, Spiegel=Lampen, Schul=Lampen, Nacht=Lampen, Bader=Lampen, Licht=Formen, Eyerkäse=Formen, Torten=Formen, Bretspiel=Leuchter, Tobacks=Büchsen, Puder=Büchsen, Wachsstock=Büchsen, Seifkugel=Büchsen, Feder=Büchsen (Pennäle), Feuerzeug=Kästchen, Licht=Dämpfer, Pfeifen=Futterale, Wasser=Kellen, Stuben=Sprenger, Pulver=Flaschen, Baumöhl=Ständer, Kuchen=Spritzen, Glas=Deckel, Nacht=Töpfe, u. s. f.

Von Messing=Bleche befinden sich unter den Klempener=Waren allerley Kirchen=Geräthe, welche in Altar=Leuchtern mit und ohne Arme, Kelchen, Blumen=Töpfen, Oblaten=Schachteln, Wein=Kannen, Becken, Tauf=Schüsseln, Kron=Leuchtern von geschlagenem Messing, Monstranzen, Weih= und Räucher=Gefäßen, Salben=Büchsen, Lampen des so genannten ewigen Lichtes etc. bestehen; und von andern Geräthen: allerley Leuchter, Tisch=Blätter, Spiegel= und Bilder=Rahmen von getriebener Arbeit, Spiritus= Studier= Nachteinsetz=Lampen, Reise=Kessel, in welchen man, währendem Fahren, Wasser mit Spiritus zum Kochen bringen, Kaffe kochen etc. kann, Bett=Wärmer, Butter=Stecher, Stech=Becken, u. d. gl.

Die Klempener gehören unter diejenigen Handwerker, die in einem State, besonders aber in großen Ländern, unentbehrlich sind. Es ist keine Haushaltung, weder in den Städten, noch auf dem Lande, welche nicht verschiedenes Haus=Geräth von Blech nöthig haben sollte. Was für eine Summe Geldes würde demnach nicht für blecherne Waren aus dem Lande gehen, wenn dasselbe keine eigene Klempener haben sollte! Man sieht dieses in den kleinen deut<40, 357>schen Ländern, wo die benachbarten fremden Klempener auf den Jahrmärkten der kleinen Städte alle ihre Waren in einer Stunde los werden, und viel Geld mit fort schleppen; wobey auch noch diese Beschwerlichkeit sich mit einfindet, daß die Käufer, die dergleichen Waren nicht entbehren können, ihnen, unter dem Vorwande des gestiegenen Blech=Preises, dafür bezahlen müssen, was sie fordern. Der Klempener wird einem großen State, welcher oft in Krieg verwickelt wird, auch aus der Ursache nothwendig und unentbehrlich, weil er nicht allein die unzählig vielen Feld=Flaschen für die Armee, sondern auch die Pontons zu den Schiff=Brücken verfertigt, auch in großen Städten die blechernen Dach=Rinnen macht, und die Dächer der Kirchen, Thürme und großen Palläste, mit Eisen=Bleche deckt. Und wenn in einem State Blech=Hämmer vorhanden sind, so dienen die Klempener denselben zu großer Beförderung, indem sie den Absatz des Bleches vermehren helfen. Ja, wenn auch keine Blech=Hämmer sind, und wo man sich des ausländischen Bleches bedienen muß, da bleibt der Klempener allemahl ein nützlicher Professionist, und sein Gewerbe allemahl einträglich, weil seine Arbeit den Werth des Bleches selbst gemeiniglich übersteigt.

Klassifizierung: 338.9 Wirtschaftsentwicklung und WirtschaftswachstumDDC-Icon Der Klempener bedarf keiner großen Unterstützung von Seiten der Regierung, indem er zu seiner Profession eben keine große Anlage und Vorschuß an Gelde nöthig hat. Sein Handwerkszeug besteht, wie aus der obigen Beschreibung zu ersehen ist, in wenigen und gar nicht kostbaren Stücken; und seine vornehmste und wichtigste Materialien sind Eisen= und Messing=Blech, welches er gemeiniglich in kleinen Quantitäten kauft. Zuweilen verzinnet er sein Eisen=Blech selbst; daß er aber seine Waren ganz aus schwarzem Bleche völlig verfertigen, und sie hernach erst, also verfertigt, verzinnen soll, wie dü Hamel und von Justi in Vor<40, 358>schlag gebracht haben, ist bey den allerwenigsten Waren anwendbar. Die vornehmste Unterstützung der Klempener würde darin bestehen, daß, wie in den kön. preußischen Landen geschehen ist, *

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Vermöge der Verordnungen v. 7 May 1765, und 24 Jun. 1768, im Herzogthum Magdeburg und Fürstenthum Halberstadt; 21 Oct. 1768, in Berlin und der Mark Brandenburg.

die Einfuhre aller ausländischen Klempener=Waren gänzlich verbothen wird; diese Unterstützung gereicht dem State selbst zum Nutzen.

Klassifizierung: 331.2592 AusbildungDDC-Icon Klassifizierung: 338.632 ZunftwesenDDC-Icon Die Klempener haben ein geschenktes Handwerk, und es bekommen in der Mark Brandenburg in den kleinen Städten die einwandernden Gesellen 4 Groschen zum Geschenk, in Berlin aber freye Zehrung auf der Herberge, bis sich ein Meister für sie findet. Ohne alle Unkosten lernt ein Lehrbursch das Handwerk in sechs Jahren; kann er aber seinem Meister auf irgend eine Art Vergütigung geben, so wird er nach vier Jahren losgesprochen. Gesellen wandern, wie bey allen übrigen Professionisten, wenigstens drey Jahr. Das festgesetzte Meisterstück ist, nach Sprengel, eine große und künstlich ausgearbeitete Laterne von Messing, eine Studier=Lampe, und ein drittes Stück, welches der angehende Meister sich wählen kann; nach Hrn. Prof. Halle aber: eine Lampe, eine Straßen=Laterne, und eine zierliche große Haus=Laterne.

Klassifizierung: 354.9 Arbeits- und BerufsverwaltungDDC-Icon Die Klempener haben auch ein kramendes Handwerk, so, daß sie sowohl in derjenigen stadt, wo sie wohnen, einen Kram=Laden halten und darin ihre Waren verkaufen, als auch die Jahrmärkte anderer Städte beziehen dürfen. Zuweilen wird ihnen das Recht zugestanden, daß, wenn in Jahr= und Wochen=Märkten um die Stände geloset wird, die eingezünfteten Klempener den fremden vorgehen, und vor letztern <40, 359> die Vor=Stände haben. Den Glasern dürfen die Klempener an einigen Orten nicht in das Handwerk fallen, und dürfen daher die Gläser in den Laternen nicht selbst einsetzen, sondern müssen selbige von den Glasern einsetzen lassen. *

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S. Göttingische Policeyverordnung, v. J. 1758, in den hannover. Anzeigen von dems. Jahre.

General=Privilegium und Gildebrief des Klempner=Gewerks in der Chur= und Mark Brandenburg dies= und jenseits der Oder und Elbe, insonderheit des Klempner Gewerks in Berlin, d. d. Berl. d. 16 Nov. 1734, st. in Mylins Corp. Const. March. 5 Th. 2 Abth. Anh. No. 21, Col. 233 -- 242.

General=Privilegium und Gildebrief des Klempner=Gewerks im Königreich Preussen, litthauischen Departements, insonderheit dessen der Stadt Tilsit, d. d. Berl. d. 25 Jul. 1752, im Nov. Corp Const. March. Th. 1, Col. 1159.

Herzogl. Würtembergtscher Freyheitsbrief vor das Spenglerhandwerk, v. 11 Mart. 1555, und confirmirt unterm 11 Jul. 1747.

Klassifizierung: 338.52 PreiseDDC-Icon In Dresden haben die Klempener (oder, wie sie daselbst genannt werden, Klemperer,) unter d. 13 Febr. 1764, folgende Taxe bekommen:

Th. Gr Pf. bis Th Gr Pf.
Ein messingenes Kaffebret, nach Proportion der Größe             2, 3  3 12
Eine ordinäre Kaffekanne, worein eine Kanne Wasser geht 1  1  2
Eine dergleichen von einer halben Kanne 16 18
Eine dergleichen von einer viertel Kanne 10
Eine Zuckerschale zu 1 Pfund Zucker 1  8  1 10
Eine kleinere 16
Ein Leuchter von Messingblech 12 16
Ein Lichtknecht von dergleichen Blech  4  5
Ein Kannenmaß von weißem Blech  5
Eines von 1/2 Kanne  2  6
Ein ordinärer Bierheber  3  4
Ein Trichter mit aufgesetztem Rand 2,3  4  6
Eine Fuhrmannslaterne mit Horn 12  3 18
<40, 360>
Th. Gr Pf. bis Th Gr Pf.
Eine Elle schwarze starke Ofenröhre von 5 1/2 Zoll weit 10 11
Eine Elle von dergleichen Blech, von 5 Zoll weit  8 10
Eine Elle von 4 Zoll weit  7  8
Eine Elle Dachrinne von weißem verzinnten Doppelblech, die unterhängen 10 12
Eine Elle dergleichen so aufs Dach kommen 15 16
Ein Reibeisen auf Holz      1,  2  3
Ein Durchschlag  2  3

Gottfr. Schmieders des Churfürstenth. Sachsen allgemeine und der Residenzstadt Dresden besondere Policey=Verfassung, (Dresd. 1774, gr. 8.) S. 603, f.

Aus nachstehender berliner Taxe, v. 1 Febr. 1771, wird man die Klempener=Waren ausführlicher ersehen.

Von Messing. Th. Gr Pf. bis Th Gr Pf.
Ein großer Fisch= oder Salat=Eimer, nachdem solcher stark und gut gearbeitet 1 14 2
Eine Feuer=Stube 1  8 1 20
Eine große Salz=Meste ordinärer Façon 1 20 2
Eine kleinere dergleichen 1 12 1 20
Eine große Schüssel=Stürze 1  8 1 12
Eine dergleichen kleinere 1  4 1  8
Eine dergleichen noch kleinere 20 1
Eine dergleichen zur Assiette 18 20
Eine ordinäre Teller=Stürze 16 18
Ein großer Durchschlag 1 1 4
Ein kleiner dergleichen 16 20
Ein Reibe=Eisen 12 14
Ein Mittel=Reibe=Eisen 10 12
Ein noch kleineres dergleichen  6 10
Ein großer Anrichte 12 14
Ein dergleichen kleinerer, nach Proportion  6 12
<40, 361>
Th. Gr Pf. bis Th Gr Pf.
Eine große Schaum= oder Braten=Kelle 10 12
Eine mittlere dergleichen  8 10
Eine kleinere dergleichen  6  8
Ein großer Aufschiebe=Leuchter 16 18
Ein kleinerer dergleichen, nach Proportion 10 16
Ein großer Hand=Blaker 12 14
Ein kleinerer dergleichen  8 12
Ein ganz kleiner  6  8
Eine Nacht=Lampe  8 10
Ein Leuchter=Knecht  2  3
Eine große Hand=Laterne mit 4 Glas=Scheiben, nach unterschiedenen Sorten 2 5
Eine Taschen=Laterne mit 3 Scheiben 1  8 1 20
Eine dergleichen mit 1 Scheibe 20 1  4
Eine zusammengelegte, imgleichen eine Buch=Laterne 1  8 1 16
Eine Thee=Maschine 5 8
Ein großes Thee=Bret 2 4
Ein mittleres und kleines, nach Proportion 1  8 2
Ein großer Thee=Kessel 3 3 12
Ein mittlerer dergleichen 2 12 3
Ein dergleichen kleiner 20 1
Ein Zieh=Topf 16 20
Ein ganz kleiner 12 16
Eine große Thee=Dose zu 1 Pfund 1  8 1 12
Eine dergleichen zu 1/2 Pfund 20 1
Eine dergleichen zu 1/4 Pfund 12 16
Eine dergleichen zu 1/8 Pfund  8 10
Eine ordinäre große Kaffe=Kanne 1  4 1  8
Eine dergleichen, etwas kleiner 1 1  4
Eine dergleichen, mittlere Sorte 20 1
Eine dergleichen kleinere 12 16
Eine dergleichen ganz kleine  8 12
Eine große Zucker=Dose 1 1  4
Eine dergleichen kleinere 12 20
Eine ganz kleine dergleichen  8 10
<40, 362>
Th. Gr Pf. bis Th Gr Pf.
Ein Barbier=Becken 16 20
Ein großes Schreibe=Zeug 2 2  8
Ein dergleichen kleines 1  4 1  8
Von Blech.
Ein großer polirter Fisch=Eimer 20 22
Ein ordinärer dergleichen 16 18
Ein kleiner dergleichen 14 16
Ein Bohnen=Eimer 10 12
Ein Salat=Eimer 20 1
Eine Feuer=Stube 20 1
Eine große Salz=Meste 20 1
Eine mittlere dergleichen 16 20
Eine kleine dergleichen 12 14
Schüssel=Stürzen, nach Proportion der Größe 12 22
Eine dergleichen zur Assiette 10 12
Eine Teller=Stürze  6  8
Ein großer Durchschlag  8 2
Ein dergleichen, etwas kleiner  6
Ein dergleichen, noch kleiner  4
Ein dergleichen, ganz kleiner  3
Ein großes Reibe=Eisen auf eisernen Stangen  8
Ein dergleichen kleineres  4  6
Ein großes Reibe=Eisen auf Holz  3
Ein dergleichen kleineres  2
Ein Anrichter, nach der Größe  3  5
Ein großer Aufschiebe=Leuchter  8
Ein dergleichen kleinerer  5  6
Ein dergleichen ganz kleiner  4
Ein großer Hand=Blaker  6
Ein dergleichen mittlerer  5
Ein dergleichen kleiner  4
Ein dergleichen ganz kleiner  3
Ein Leuchter=Knecht  1
Eine Nacht=Lampe  4
Eine Büchsen=Lampe auf Holz  5
Eine dergleichen zum Aufhängen  3
Eine Schuh=Lampe auf Holz 1 3
Eine dergleichen zum Anhängen  2
<40, 363>
Th. Gr Pf. bis Th Gr Pf.
Eine große Hand=Laterne mit 4 Glas=Scheiben 1 16 2
Eine dergleichen mittlere 1  8 1 12
Eine kleine Hand=Laterne 1 1  4
Eine Taschen=Laterne mit 3 Scheiben  8 16
Eine dergleichen mit 1 Scheibe  8 14
Eine zusammengelegte Taschen=Laterne im Futteral 1 1  2
Eine große Hand=Laterne mit Horn=Scheiben 20
Eine dergleichen kleinere 12
Eine ganz kleine dergleichen  7
Eine große runde ganz blecherne Hand=Laterne mit Löchern 14
Eine dergleichen kleinere  8 10
Eine Müll=Schaufel  6  8
Ein Feuer=Zeug  4
Ein Trichter, nach Verschiedenheit der Größe  1 20
Eine Bier=Schupe 20 1
Ein Bier=Heber  3  6
Eine große Gieß=Kanne 1 12
Eine dergleichen kleinere 16 1  4
Eine ganz kleine dergleichen 12
Eine große Spreng=Röhre  6
Eine dergleichen kleinere  4

Klassifizierung: 685.5 Gepäck, Handtaschen, CampingausrüstungDDC-Icon Klassifizierung: 623.7 Kommunikation, Fahrzeuge, sanitäre Anlagen, verwandte ThemenDDC-Icon Das Flaschner=Handwerk ist bloß ein Aussprößling des Klempener=Handwerkes, welches sich=die blechernen Flaschen, besonders die Feld=Flaschen bey den Armeen vorzüglich eigen gemacht hat; daher es ein Irrthum ist, wenn sowohl der Klempener, als der Becken=Schläger, von Einigen Flaschner genannt werden. Die Flaschner verfertigen allerley Flaschen, insonderheit Feld=Flaschen, sowohl aus verzinntem Bleche, als auch aus unverzinntem, in welchem letztern Falle sie dieselben auch selbst verzinnen. Sie löthen überdieß mit weichem oder Schnell=Lothe, und <40, 364> kommen auch darin mit den Klempenern überein. Ausser den Flaschen verfertigen sie auch alle übrige Klempener=Arbeit; daher es unnöthig wäre, sie von dem Klempener zu unterscheiden, wenn sie nicht selbst sowohl durch den Nahmen, als auch durch ihre Handwerks=Gebräuche sich von denselben unterschieden. Indessen gibt es ihrer nur wenige, und man trifft sie kaum an einem oder dem andern großen Orte an. Siehe auch im XIV Th. Pfeil-IconS. 49, f.

Der Becken=Schläger, oder, wie er in Nieder=Sachsen heißt, der Blech=Schläger, vereinigt den Kupfer=Schmid und Klempener in sich, doch mit dem Unterschiede, daß er mit dem Hammer vornehmlich in Messing arbeitet, und allerley Gefäße nach den Hand=Griffen des Kupfer=Schmiedes sowohl durch Auftiefen bildet, als auch aus Messing=Blech nach den Handgriffen des Klempeners zusammen setzt. Von dem Klempener unterscheidet er sich besonders dadurch, daß er stärkeres Messing=Blech verarbeitet, als dieser, und daher seine Arbeit, wenn es erfordert wird, auch mit hartem oder Schlag=Lothe löthen kann, dessen der Klempener bey seinem schwachen Bleche sich nicht bedienen darf.

Ich nehme hier das Beckenschläger=Handwerk in seinem ganzen Umfange, indem dasselbe in Ober=Deutschland, und besonders in Nürnberg, ganz anders eingerichtet ist, als in Ober= und Nieder=Sachsen. Die nürnbergischen Becken=Schläger vereinigen in sich auch den Messing=Brenner und Messing=Hammer, indem sie ihr Messing selbst brennen, es zu Blech schlagen, und allerley Becken, Pfannen, Wageschalen, Kessel etc. auftiefen. Sie arbeiten dabey nicht nur in Kupfer, sondern schlagen auch, wenn es verlangt wird, silberne und goldene Becken, alles aus freyer Hand.

<40, 365>

Die Becken=Schläger in Ober= und Nieder=Sachsen versteigen sich so weit nicht, sondern verfertigen aus den auf dem Messing=Hammer aus dem Groben bearbeiteten messingenen Schalen allerley Becken und Schüsseln, und verfertigen auch aus starkem Messing=Bleche allerley Klempener=Waren, als: Kaffe=Kannen, Leuchter etc. löthen solche, wenn sie in das Feuer kommen sollen, mit Schlag=Lothe, und besitzen überdieß die Geschicklichkeit, feine getriebene Arbeit in Messing und Kupfer aus freyer Hand zu machen, und dieselbe an einem großen Rade mit Messern und Feilen zu polieren. Ausser dem Messinge verarbeiten sie auch Kupfer, doch nur zu allerley kleinen Waren, indem sie die größern dem Kupfer=Schmiede überlassen. Uebrigens verfertigen sie auch allerley Gefäße aus Roth=Metall und Domback, doch alles mit den Hand=Griffen des Klempeners; daher es unnöthig ist, weiter etwas davon zu sagen, als daß dieses Handwerk eine eigene für sich bestehende Zunft ausmacht.

Weigels Abbildung der gemeinnützl. Haupt=Stände etc. (Regens. 1698, 4.) S. 318, fgg. und 380, fgg.

Melissantes Hanbbuch für Bürger und Bauern, (Frf. und L. 1744, 8.) S. 433, fgg.

Halle Werkstäte der heutigen Künste, 3 B. (Brandenb. und L. 1764, 4.) S. 299, fgg.

Sprengels Handwerke und Künste, 5 Samml. (Berl. 1770, 8.) S. 152, fgg.

Bergius neues Policey= und Cameral=Magaz. 2 Th. (Lpz. 1776, 4.) S. 405, fgg.

(v. Pfeifer) Lehrbegriff sämmtl. öconomischer und Cameral=Wiss. 3 B. 2 Th. (Mannh. 1778, 4.) S. 190, fgg.

Kurzer Begriff menschl. Fertigkeiten und Kenntnisse etc. 2 Th. (Lpz. 1779, 8.) S. 402, fgg.

Klempern Klassifizierung: 430 Germanische Sprachen; DeutschDDC-Icon . 1. Denjenigen wiederhohlten klingenden Schall von sich geben, welchen dieses Zeitwort nachahmet, von welcher Art z. B. derjenige ist, welcher entsteht, wenn man Blech oder dünnes klingendes Metall auf einem Amboße hämmert.

2. Diesen Schall verursachen, hervor bringen. Auf dem Amboße klempern. Figürlich, ungeschickt <40, 366> auf einem Saiten=Instrumente spielen. Den ganzen Tag auf dem Claviere klempern.

Es wird auch häufig klimpern geschrieben und gesprochen, ob gleich dieses eigentlich einen feinern oder höhern Klang dieser Art ausdrückt. Es ist das Iterativum von dem noch im Oberd. üblichen klampen, klempen, welches einen ähnlichen aber nicht so oft wiederhohlten Schall nachahmet, und von welchem das vorige Klempener abstammet.

Klempner, s. Pfeil-IconKlempener.

Klenke Klassifizierung: 679.6 Produkte aus Fasern und BorstenDDC-Icon , bey den Bürsten=Machern, die kleinen zusammen gebundenen Bündel Borsten, die zu einer Kopf=Bürste neben einander gebunden werden, aus welchen Bündeln die ganze Kopf=Bürste entsteht.

Klepitt, s. Pfeil-IconKlapitt, im XXXIX Th. S. 344.

Kleppel, kleppeln; s. Pfeil-IconKlöppel, Pfeil-IconKlöppeln.

Klepper Klassifizierung: 430 Germanische Sprachen; DeutschDDC-Icon . 1. Im g. L. eine Person, welche gern und viel läuft, Fämin. die Klepperinn, Nieders. Klepperske, welches auch in weiterer Bedeutung von einer sehr geschäftigen Person gebraucht wird.

Klassifizierung: 364.1 StraftatenDDC-Icon Daher Busch=Klepper, im g. L. ein Räuber, der sich in den Gebüschen versteckt, und den Vorbeyreisenden daselbst auflauert; ein Strauch=Dieb, Nieders. Tuunsliker, weil er gleichsam hinter den Zäunen schleicht.

Frisch schreibt Busch=Kläpper, und leitet die letzte Hälfte dieses Nahmens von klappern oder klopfen her, wodurch diese Leute ihren Gehülfen ein Zeichen zu geben pflegen.

Klassifizierung: 636.1 Einhufer; PferdeDDC-Icon 2. In engerm und gewöhnlicherm Verstande, ein Pferd von mittelmäßiger Höhe, welches nur zum Laufen gebraucht wird; ein Reit=Pferd geringerer Art; Fr. Bidet, Criquet, petit cheval de selle. An Höfen hat man eigene Klepper=Ställe für Pferde dieser Art, welche zu den Parforce=Jagden, Hetzen, Beitzen, Reisen, Verschickungen, u. s. f. gebraucht werden; Fr. écurie aux chevaux de selle.

<40, 367>

Klassifizierung: 400 Sprache DDC-Icon In der zweyten Bedeutung im Dän. Kleppert, im Böhm. Kleprlik. Das nächste Stamm=Wort ist noch in dem Nieders. kleppen, laufen, vorhanden, welches, so wie das Franz. galopper, wiederum von laufen, Nieders. lopen, abstammet, und eigentlich den Schall nachahmet, welcher durch das schnelle Auftreten auf dem Boden verursacht wird, daher auch bey den römischen Dichtern ein Pferd sonipes genannt wird. Klappen und kleppen sind also genau verwandt. So fern dieses letztere Zeit=Wort eine Nachahmung des Schalles ist, wird auch der im XXXIX Th. Pfeil-IconS. 191, fgg. beschriebene Kirsch=Fink, Loxia Coccothraustes L. an einigen Orten, insonderheit in der Schweitz, Klepper genannt, weil er durch das Auf beißen der Kirsch=Kerne einen ähnlichen Schall macht.

Klepper, (Busch=) s. auf der vorhergeh. Pfeil-IconS. Seite.

Klepper, (Lehen=) s. Klepper=Lehen, unter Pfeil-IconLehen.

Klepper=Lehen, s. Pfeil-IconLehen.

Klepper=Mann, s. eb. Pfeil-Icondas.

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